In den Regionen Zürich und Bern machen wieder Leute Jagd auf Freunde und Bekannte, um sie zur Teilnahme an einem Schenkkreis zu überreden. In der verteilten Broschüre wird unter anderem behauptet, Schenkkreise seien nicht illegal. Tatsache ist: Schenkkreise sind in der Schweiz verboten.

15'000 Franken kostet der Einstieg in den «Spirit of Independence». Wer mitmacht, muss Personen anwerben, die ebenfalls 15'000 Franken zahlen. Nach acht Anwerbungen kassiert man ab: 120'000 Franken. Doch der Bedarf an neuen Teilnehmern steigt exponentiell, der Kreis kollabiert – mathematisch garantiert.

«Ein so hoher Einsatz ist uns noch nicht begegnet», sagt Hans Peter Eugster, Sprecher der Kantonspolizei St. Gallen. Kripobeamte aus Basel, Bern und Graubünden äussern sich ähnlich. Neu ist auch die Verlegung der Zusammenkünfte ins nahe Ausland: Man trifft sich zum «Leader Symposium» in Schluchsee im Schwarzwald oder auf der Mainau. «Das könnte eine Folge des in der Schweiz erhöhten Fahndungsdrucks sein», sagt Peter Winkler von der Kantonspolizei Bern. Ein nutzloser Schachzug: «Auch in Deutschland sind gesteuerte Schenkkreise verboten. Es gab schon Verurteilungen», so Horst Haug, Mediensprecher des Landeskriminalamts von Baden-Württemberg.

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