Werbung für Kleinkredite darf nicht mehr «aggressiv» sein – so will es der Bundesrat. Was aber «aggressiv» heisst, darf die Branche selbst bestimmen. Sie hat dazu Anfang 2016 eine selbstformulierte «Konvention» in Kraft gesetzt. Nun kommt es zum ersten Streitfall darüber: Der Dachverband der Schweizer Schuldenberatungsstellen reicht gegen Bank-now Beschwerde ein.

Laut Bank-now, einer Tochter der Grossbank Credit Suisse, können ihre Kleinkredite «finanzielle Engpässe überbrücken» oder dabei helfen, «Unvorhergesehenes zu meistern». Solche Formulierungen seien «ein schwerer Verstoss» gegen die selbstauferlegten Branchenrichtlinien, sagt Sébastien Mercier, Geschäftsleiter des Schuldenberatungs-Dachverbands.

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Scharf kritisiert Mercier auch das Bank-now-Angebot, den Kunden eine «Zinssatzgarantie» zu offerieren. Wer seinen laufenden Kredit erhöhe, erhalte den «gleichen oder einen besseren Zins», verspricht Bank-now. Für Mercier verleitet das zu unnötiger Verschuldung. Die Richtlinien untersagen denn auch Werbung für Konsumkredite mit Argumenten, «die offensichtlich ökonomisch nicht sinnvoll sind», zudem sollen Kleinkredite nicht dazu dienen dürfen, beispielsweise Steuerschulden zu begleichen.

Lauterkeitskommission prüft nun

Ob die Bank-now-Werbung tatsächlich zu aggressiv ist, hat nun die Schweizerische Lauterkeitskommission zu entscheiden, eine Selbstkontrollorganisation der Werbebranche. Erst nach deren Entscheid will sich Bank-now zum konkreten Fall äussern. Generell halte man sich aber «strikt» an die vereinbarte Konvention, sagt Bank-now-Pressesprecher Bernhard Schmid.

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