5 Tipps, damit die Sommerferien 2022 nicht zu teuer werden
Nach der Corona-Pandemie ist die Sehnsucht nach Sommerferien gross. Doch die Teuerung macht vielen einen Strich durch die Rechnung. Fünf Tipps, damit das Ferienbudget nicht aus dem Lot gerät.
Veröffentlicht am 19. Mai 2022 - 13:46 Uhr
Der richtige Zeitpunkt: Bald buchen oder ausserhalb der Schulferien
Für Frühbucher-Schnäppchen ist es schon zu spät. Die Kapazitäten in der Reisebranche sind noch längst nicht überall wieder auf das Vor-Pandemie-Niveau hochgefahren, deshalb können beliebte Destinationen bald ausgebucht sein.
Wer auf Nummer sicher gehen will, um am gewünschten Datum ans gewünschte Ziel reisen zu können, sollte bald buchen. Wer zeitlich flexibler ist oder wer sich vorstellen kann, auch einen weniger beliebten Ferienort zu entdecken, kann auch dieses Jahr auf Last-Minute-Angebote spekulieren – eine Garantie, dass man auch wirklich in den Urlaub fahren kann, gibts dann aber halt nicht.
→ Sparen lässt sich am ehesten, wenn man ausserhalb der Schulferien reist, also bereits in der zweiten Junihälfte oder erst nach Mitte August.
Das richtige Ferienziel: USA teurer als üblich, Pauschalreisen in der Schweiz billiger gewoden
Wer in die USA reisen will, braucht ein dickeres Portemonnaie als früher:
- Erstens klettern die Preise in den USA gerade rasant, die Teuerung betrug im April 2022 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
- Zweitens hat sich der Wechselkurs zwischen dem Dollar und dem Franken für Schweizer Touristen deutlich verschlechtert: Ein Dollar kostet derzeit fast genau einen Franken, vor einem Jahr waren es bloss etwa 90 Rappen.
Weil der Euro-Kurs viel stabiler ist, schlägt bei Reisen in den Euro-Raum «nur» die Teuerung zu Buche.
→ Ferien in der Schweiz sind höchstens unwesentlich teurer als früher, Pauschalreisen im Inland sind sogar rund ein Viertel billiger geworden gegenüber Januar 2019, sagt der offizielle Konsumentenpreisindex. Ganz generell gilt: Beliebte Destinationen sind teurer als unbekanntere, Türkei, Bulgarien oder Tunesien sind günstiger als Spanien oder Portugal – aber halt auch tendenziell weniger mondän.
Das richtige Verkehrsmittel: Flüge und Benzin teurer geworden, Mangel an Mietautos
Flugreisen sind fast ausnahmslos teurer geworden. Das hängt mit den wegen Corona verkleinerten Kapazitäten zusammen, die noch nicht wieder vollständig hochgefahren sind, vor allem aber mit dem markant teurer gewordenen Kerosin: Je günstiger das Ticket, desto grösser der Anteil des Spritpreises und desto grösser der prozentuale Aufschlag. Je nach Destination kommt noch eine deutlich verlängerte Flugzeit hinzu, weil der ukrainische und der russische Flugraum umflogen werden müssen – das schlägt sich im Ticketpreis nieder. Auch wer mit dem Auto in die Ferien fahren will, spürt den Benzinpreisaufschlag im Portemonnaie.
Die Corona-Pandemie hat ausserdem zu einem eklatanten Mangel an Mietautos geführt, was die Preise in die Höhe treibt. Wer für seine Ferien unbedingt auf ein Mietauto angewiesen ist, sollte umgehend reservieren.
→ Bahnreisen sind gegenüber dem Vorjahr preislich stabil – aber leider ist es immer noch viel zu kompliziert, internationale Bahnreisen zu buchen. Nachtzugverbindungen sind in der Hauptreisezeit ohnehin bereits praktisch ausgebucht.
Die richtige Unterkunft: Campingplätze sind gefragt
«Downsizing» hilft, das Ferienbudget wieder ins Lot zu bringen, wenn zum Beispiel die Reisekosten viel teurer sind als vorgesehen. Will heissen: Die Wahl eines Drei- statt eines Vier-Sterne-Hotels spart Geld. Ferienwohnungen sind zwar nicht per se günstiger als ein Hotel, dafür lässt sich dann bei der Verpflegung sparen. Am preiswertesten sind in der Regel Jugendherbergen und Campingplätze. Der TCS als grösster Campinganbieter in der Schweiz meldet stabile Preise gegenüber dem Vorjahr, aber schon eine «erfreulich hohe» Anzahl Reservationen. Anders gesagt: Die Plätze werden knapp.
→ Oftmals gilt: Nur wer fragt, kriegt Rabatt. Beim Hotel höflich zu fragen, ob es günstigere Optionen gibt, kann nicht schaden. Das funktioniert natürlich nur beim direkten Kontakt, nicht über eine anonyme Vermittlungsplattform. Vielleicht bietet das Hotel stattdessen immerhin ein Upgrade an zum gleichen Preis wie über die Online-Plattform, bei der man vorher den Preis recherchiert hat – schliesslich spart es sich die Provision, wenn man direkt bucht statt über die Plattform.
Das richtige «Drumherum»: Welche Reiseversicherung braucht es wirklich? Roaming ja oder nein?
Auch was nach Kleinigkeiten innerhalb des Reisebudgets aussieht, kann sich zusammenläppern. Die Annullationskostenversicherung kostet nicht die Welt – aber die Frage ist, ob Sie sie wirklich brauchen.
Grundsätzlich gilt: Versichern sollte man Dinge, bei deren Eintreten man existenziell gefährdet wäre. Dass man krankheitshalber die bereits bezahlten Ferien nicht antreten kann, zählt nicht dazu, auch wenn es ärgerlich ist. Ohnehin sind Sie vielleicht bereits via Kreditkarte oder via Krankenkasse versichert. Auch Zusatzversicherungen, die einem bei der Entgegennahme des Mietautos vor Ort aufgeschwatzt werden, sind nicht immer sinnvoll.
Umgekehrt kann sich Sparen am falschen Ort rächen: Eine Roaming-Option fürs Ferienland bei Ihrem Mobilfunkanbieter umschifft eine häufige Kostenfalle im Ausland. Die noch günstigere Alternative ist: Datenroaming ganz ausschalten und einzig dann surfen, wenn man eine WLAN-Verbindung hat – aber das erfordert sehr viel Disziplin.
→ Schauen Sie zurück auf vergangene Ferien: Wofür haben Sie damals mehr Geld ausgegeben als gedacht, und wie könnten Sie diese Kostenfalle umgehen? Welche Ausgaben haben sich im Nachhinein als nutzlos herausgestellt? Lehren ziehen aus Vergangenem hilft, dass die kommenden Ferien unvergesslich, aber nicht unbezahlbar werden.
Wer einen längeren Auslandaufenthalt plant oder öfters im Jahr verreist, wird sich unweigerlich mit der Frage beschäftigen, welche Reiseversicherungen man braucht. Mitglieder des Beobachters erfahren, ob sich eine Annullierungskostenversicherung lohnt und was durch den ETI-Schutzbrief gedeckt ist.