Überwachungs-Apps werden oft als Kinderschutz-Software fürs Internet vermarktet, doch häufig werden sie missbraucht, um Partner auszuspionieren. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Recherche des Onlinemagazins «Netzpolitik.org» und dem «SWR» hervor. Sie zeigt, dass viele Nutzer die App mSpy illegal einsetzen.

Überwachung läuft im Hintergrund

Die App mSpy kann auf jedem Smartphone installiert werden, dazu braucht es lediglich direkten Zugriff auf das Gerät und die Zugangspasswörter. Nach dem Herunterladen ist die App für die Benutzer des überwachten Geräts nicht mehr sichtbar und läuft verdeckt im Hintergrund.

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MSpy ermöglicht, das Gerät umfassend zu kontrollieren. Man kann Nachrichten mitlesen, sieht den Browserverlauf und die Standortverfolgung. Man soll mit der App aus der Ferne sogar das Mikrofon und die Kamera aktivieren können.

App wird missbraucht

Die App wird grundsätzlich für Eltern angepriesen, die wissen wollen, was ihre Kinder auf dem Smartphone treiben. Doch sie wird oft zweckentfremdet: Arbeitgeber überwachen zum Beispiel Mitarbeiter, Nutzer spionieren heimlich die Handys ihrer Partner aus – oder sie stalken Ex-Partnerinnen. Das geht aus der Analyse von «Netzpolitik.org» hervor, die auf geleakten Anfragen von Kunden der Spionage-App basiert. Mit der Überwachung greifen die Nutzer widerrechtlich in die Privatsphäre der Überwachten ein. 

Auch in der Schweiz genutzt

In der Schweiz ist eine solche Überwachung grundsätzlich strafbar. Doch wie die geleakten Daten zeigen, scheint auch hier die Nachfrage nach der Überwachungs-App vorhanden zu sein. Gemäss einer Recherche von «SRF» und der «Republik» kamen über 2500 der geleakten Kundendienstanfragen aus der Schweiz.

Der Beobachter hat schon mehrfach über Überwachungs-Apps berichtet. Wie Sie sich davor schützen können und weshalb es nicht unproblematisch ist, Ihr Kind zu überwachen, erfahren Sie in unseren Artikeln zum Thema.