Das Sennentuntschi
Auf der Alp ist es zuweilen einsam, drum träumen die Sennen von schönen Mädchen. Eines Tages bringt der Meister eine Puppe mit. Gelbe Bänder baumeln von ihrem Holzkopf, zwei grosse Strohballen zieren den Mistgabel-Körper. Besser als nichts! Die lüsternen Sennen teilen das Tuntschi – es muss zum Tanz, zu Tisch, ins Bett.
Zur Feier der neuen Fleischeslust wird es mit Gülle getauft. Da reisst es prompt die Augen auf, futtert allen Käse weg und kommandiert herum. Dahin ist der Gspass, die Puppe muss verschwinden. Die Sennen reissen sie in Stücke, stossen sie über Klippen, doch stets kehrt sie zurück.
Als die Alpabfahrt naht, schleichen sich die Lüstlinge dorfwärts, um dem Tuntschi zu entkommen. Da wird die Puppe fuchsteufelswild und fordert den Meistersenn als Opfer. Als seine Kumpane zurückschauen, ist seine Haut bereits zum Trocknen aufs Dach genagelt.
Was würde das Gericht sagen?