Sie stellen Leistungen doppelt in Rechnung. Sie listen Behandlungen auf, die nie stattgefunden haben. Oder sie verrechnen zu lange Arbeitszeiten. Manchmal sind es bloss Fehler. Doch einige Ärztinnen und Ärzte polstern so ihr Einkommen auf.

Solche Machenschaften fliegen aber fast nie auf. Für Patientinnen und Patienten ist das Abrechnungssystem zu kompliziert. Und die Krankenkassen wissen nicht, wie eine Konsultation oder Behandlung genau abgelaufen ist. Sie waren ja nicht dabei.

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Plötzlich kostete es nur noch die Hälfte

Rolf Berger, der eigentlich anders heisst, musste wegen eines doppelten Leistenbruchs operiert werden. Alles lief bestens – bis die Rechnung der Krankenkasse im Briefkasten landete. 5500 Franken kostete der Eingriff. Viel zu hoch, fand seine Frau, eine ehemalige Praxisassistentin. Für die Krankenkasse war die Rechnung dagegen in Ordnung – und bereits bezahlt.

Rolf Berger fand sich damit nicht ab. Er verlangte eine detaillierte Abrechnung vom Spital – die er allerdings nie erhielt. «Erst nachdem wir wiederholt interveniert hatten, räumte das Spital ein, dass ‹ein Fehler› passiert sei: Die Operation war doppelt verrechnet worden», erzählt Sonja Berger.