«Ich habe acht Stunden geschlafen, aber ich fühle mich trotzdem wie vom Lastwagen überfahren», sagt Sandra. Die Assistenzärztin, 27, arbeitet in einem Spital in der Innerschweiz auf dem Notfall. Sie erzählt von ihrem Alltag, von Überarbeitung, Müdigkeit, sozialer Vereinsamung – und von Behandlungsfehlern. Was sie schildert, ist keine Ausnahme. Es ist die Regel.

Junge Ärztinnen und Ärzte arbeiten im Schnitt 58 Stunden pro Woche. Das zeigt eine Umfrage, die der Verband Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (VSAO) alle drei Jahre durchführt.

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Gemäss Arbeitsgesetz wären 50 Stunden pro Woche die Obergrenze. Stattdessen sind in Schweizer Spitälern tägliche Anwesenheitszeiten von 12, 14 oder gar 16 Stunden die Regel. «Ich erinnere mich an eine Woche, in der ich 80 Stunden arbeitete», sagt die 29-jährige Julia, die im Zürcher Oberland als Chirurgin arbeitet.