Immer mehr vegetarische Fleischersatzprodukte kommen auf den Markt – und sorgen für hitzige Debatten. Tier- und Umweltschützer feiern die Alternativen, doch es werden kritische Stimmen laut, die vor gesundheitlichen Risiken warnen. Die «NZZ am Sonntag» titelte zuletzt gar: «Ungesunder Vegi-Burger». Was ist dran an den Vorwürfen?
Im Zentrum der Kontroverse stehen sogenannte hochverarbeitete Lebensmittel, auch als «ultra-processed foods» (UPF) bekannt. Studien zeigen: Wer häufig Hochverarbeitetes konsumiert, hat ein erhöhtes Risiko für Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depression.
«Ziemlich absurd»
Allerdings ist die Definition von UPF so unscharf, dass pauschale Aussagen über die gesundheitlichen Auswirkungen kaum möglich sind. «Hochverarbeitete Lebensmittel sind angeblich allein deshalb ungesund, weil sie hochverarbeitet sind – unabhängig vom Nährstoff- oder Kaloriengehalt», sagt Martin Smollich, Professor am Institut für Ernährungswissenschaft der Uni Lübeck. «Das ist ziemlich absurd.»