Druck bei der Arbeit, Beziehungskrise, die Sonne haben Sie zum letzten Mal im Oktober gesehen – zum Glück stehen bald die langersehnten Skiferien an. In den Bergen werden Sie hoffentlich die Sonne wieder einmal zu Gesicht bekommen. Doch in Grindelwald, wo Sie hinfahren, schneit es just in Ihren Ferien dermassen, dass die Skischuhe die ganze Woche im Skischuh-Stall bleiben. 

Gegen Herzschmerz gibt es keine Versicherung, doch wenigstens haben Sie sich gegen das schlechte Wetter versichern lassen und bekommen 100 Franken pro Tag retour.

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Eine solche Versicherung bietet neu die Baloise an. Das Prinzip funktioniert laut Website so: Bei Abschluss der Versicherung ist die Feriendestination anzugeben, eine Wetterstation in der Nähe misst den Niederschlag vor Ort. Wenn an einem Tag eine bestimmte Niederschlagsmenge überschritten wird, erhält man automatisch eine Mitteilung mit Link. Diesen muss man nur bestätigen – und schwups sind 100 Franken pro Schlechtwettertag auf dem Konto.

Kosten für diese Versicherung? Eine Woche Grindelwald ab Anfang Februar versichern zu lassen, kostet laut Onlinerechner der Baloise aktuell 68 Franken. Voraussicht ist angesagt: Mindestens drei Wochen im Voraus muss die Versicherung abgeschlossen werden. Sie gilt für Ferien in der Schweiz, Liechtenstein oder der EU.

Braucht man so eine Versicherung?

Beobachter-Rechtsexpertin Nicole Müller sagt: «Grundsätzlich muss man nur Risiken versichern, die man selbst nicht tragen kann.» Darum brauche es unbedingt eine Haftpflichtversicherung – denn wenn man Pech habe, hafte man für Schäden in Millionenhöhe. Ein Regentag hingegen kostet nichts. Deshalb ist für Müller klar: «Die Schönwetterversicherung braucht man nicht.» Schliesslich habe man die Ferien schon bezahlt, konnte sie sich also leisten.

Fiona Egli, Kommunikationsmanagerin bei Baloise sagt: «Ferien sind ein emotionales Thema.» Man habe geprüft, was Kundinnen in diesen am meisten stören könnte, und habe so die Schönwetterversicherung konzipiert. So wolle man auf die individuellen Bedürfnisse der Menschen eingehen. Die Einfachheit des Produkts sei dabei wichtig gewesen.

Ist ein verregneter Ferientag wirklich nutzlos? Vielleicht hat man ein schönes Hotel gebucht und verbringt die Tage im Wellness. Oder man vertreibt sich die Zeit mit Gesellschaftsspielen.

Am Schluss muss man selbst entscheiden, sagt Rechtsexpertin Nicole Müller: «Würde es Ihre Laune verbessern, wenn Sie an einem Regentag Geld bekommen? Und zwar so sehr, dass Sie dafür Geld ausgeben?»