Die schlechte Nachricht erhielt Andreas S. (Name der Redaktion bekannt) vom Hausarzt: Diabetes. «Ich dachte sofort an meinen Vater, der vor 30 Jahren starb und zuckerkrank war. Nein, bloss das nicht! So wie er wollte ich nicht leben müssen.» Dann habe er aber schnell gemerkt, dass sich die Zeiten grundlegend geändert haben: Wer heute an Diabetes erkrankt, dessen Alltag wird nicht mehr von schmerzenden Insulinspritzen, strengen Diätvorschriften und genau einzuhaltenden Tagesabläufen bestimmt. «Selbst strikte Ernährungsvorschriften sind passé - vorausgesetzt, man hält beim Essen Mass und ernährt sich einigermassen gesund», weiss der 55-Jährige heute.

Dass Andreas S. an Diabetes erkrankt ist, überrascht Fachleute nicht: Er verbringt viel Zeit im Büro und an Sitzungen, die bis spät abends gehen. Wenn er dann nach Hause kommt mag er nicht mehr joggen gehen, sondern es führt ihn der direkte Weg zum Kühlschrank Fett, Zucker und Kohlenhydrate Zur Sünde verführt . Die logische Folge seines Bewegungsmangels und der falschen Ernährung: Übergewicht - und eben «Altersdiabetes», wie die Krankheit im Volksmund auch genannt wird.

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Doch diese Bezeichnung ist irreführend: Ein ungesunder Lebensstil und erbliche Vorbelastung begünstigen den Typ-2-Diabetes in allen Altersgruppen. Sogar Kinder und Jugendliche sind durch das immer häufiger vorkommende Übergewicht zunehmend davon betroffen.