Das Virus kam, die Geschäfte schlossen, statt Bürogemeinschaft war Homeoffice angesagt. Auch Firmen, die Arbeiten von zu Hause aus nicht erlaubten, mussten sich nun plötzlich mit virtueller Zusammenarbeit Digitale Meetings 10 einfache Tipps für Videokonferenzen und Chats befassen. Gartenzentren stampften E-Commerce-Lösungen aus dem Boden. Yogastudios verlagerten ihre Lektionen auf digitale Kanäle. Sterneköche bauten ihr Geschäftsmodell aus und lieferten per Kurier Nouvelle Cuisine an den heimischen Esstisch.

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Die Not, aus der viele dieser neuen Geschäftsideen geboren sind, muss der Qualität keinen Abbruch tun. «Was die letzten Wochen über entstanden ist, kommt einem ersten Markttest gleich», sagt Marc K. Peter, Leiter des Kompetenzzentrums Digitale Transformation der FHNW Hochschule für Wirtschaft. «Damit lässt sich schnell überprüfen, ob eine Geschäftsidee in der Realität funktioniert und bei den Kunden ankommt.»

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Digitalisierung wird immer wichtiger

Wichtig sei nun, die Erkenntnisse und das Wissen nicht brachliegen zu lassen. Peter rät, die verschiedenen Neuerungen zu analysieren, je nach Bedarf zu optimieren oder aber von Grund auf neu anzugehen, falls sie den ersten Live-Test nicht bestanden haben. 

«Das Internet hat sich in den letzten Jahrzehnten in allen Lebensbereichen eingenistet. In der aktuellen Situation ist es aber zum Lebensnerv unseres beruflichen und privaten Alltags geworden», sagt Roger Wernli, Gründer der Digitalagentur Previon. «Gerade deshalb müssen wir unsere Beziehung zur Technologie neu justieren.» Themen wie Digitalisierung und Transformation würden deswegen wichtiger denn je. «Firmen sollten jetzt handeln, um als Gewinner aus dieser Krise zu gehen», rät Wernli.

Digitale Transformation bei Unternehmen noch ein Fremdwort

Tatsächlich gibt es bei den meisten Schweizer Unternehmen hier noch mächtig Aufholbedarf. Über 40 Prozent der Schweizer KMU befanden sich letztes Jahr noch ganz am Anfang der digitalen Transformation. Das zeigte kürzlich die Studie «Arbeitswelt 4.0» der Fachhochschule Nordwestschweiz und der Future Work Group. Befragt wurden über 1100 Firmen zur Arbeitsplatz-Digitalisierung.

«Die meisten Arbeitgeber wären überrascht, wie viele innovative Ideen bereits in der Firma vorhanden sind.»

Roger Wernli, Gründer der Digitalagentur Previon

Als Barrieren wurden unter anderem fehlendes Know-how, starre Führungs- und Organisationsstrukturen und fehlende Strategien genannt. Zwei Drittel der Befragten gaben Innovationsdruck als primären Treiber für die digitale Transformation an. Dieser Druck dürfte sich mittlerweile nochmals deutlich erhöht haben. Denn die digitalen Plattformen und deren Nutzungsmöglichkeiten schaffen ganz neue Märkte Marktabklärung Ermitteln Sie lukrative Nischen , die mit veralteten Werkzeugen weder erfasst noch verständlich gemacht werden können.

Digitales Marketing als Teil der Produktentwicklung

«Kundinnen und Kunden wollen Bedürfnisse erfüllt oder Aufgaben gelöst haben. So müssen auch erfolgreiche Unternehmer denken», sagt Fachmann Marc K. Peter. Eines der wichtigsten Werkzeuge dafür sei digitales Marketing. Es komme längst nicht mehr erst dann zum Einsatz, wenn potenziellen Kunden ein Produkt schmackhaft gemacht werden soll. «Vielmehr ist es Teil der Produktentwicklung sowie der Geschäftsmodell-Konzeption und Innovation», sagt Peter. Vor allem weil sich mit den heutigen Marketing-Tools viel mehr Zahlen, Daten und Fakten über Kunden gewinnen liessen und vielfältigere Interaktionen zwischen Firmen und Interessenten möglich würden. 

Nun aber einfach auf Facebook Werbung zu schalten, die Website zu aktualisieren oder einen Newsletter zu lancieren Newsletter versenden Tipps zum wirkungsvollen Einsatz , hat noch nichts mit digitaler Transformation zu tun. «Wer das Thema gewissenhaft angehen will, muss sich mit allen Sphären der digitalen Transformation befassen», sagt Roger Wernli, der Firmen bei diesem Prozess coacht. Er rät deshalb, ein neues Projekt und dessen Ziele klar zu formulieren und schliesslich über die ganze Transformationskette hinweg neu zu denken.

Innovative Ideen sind vorhanden

Dafür braucht es nicht zwangsläufig externe Experten. «Die meisten Arbeitgeber wären überrascht, wie viele innovative Ideen bereits in der Firma vorhanden sind. Man muss den Mitarbeitenden aber den Raum und die Zeit geben, diese Vorschläge auszuformulieren.» Er empfiehlt, eine hierarchie-, team- und kompetenzübergreifende Projektgruppe zusammenzustellen, die verschiedene Initiativen für Verbesserungen ausarbeitet. «Das könnte ein erster Impuls für mehr Innovation sein.» Vor allem aber beweise man damit Vertrauen in die Mitarbeitenden. 

In sieben Schritten zur digitalen Transformation
  • 1. Kundenorientierung: Viele Firmen sind mit neuen Kundenanforderungen konfrontiert. Zudem steigt der Kostendruck. Verstärkte Kundenorientierung Empfehlungsmarketing Begeistern Sie Ihre Kunden – und Sie werden weiterempfohlen , personalisierte Angebote und digitale Kommunikations- und Absatzkanäle werden deshalb zusehends wichtiger.
  • 2. Digitale Strategien und Geschäftsmodelle: Neue Technologien treiben Firmen an, bestehende Angebote zu hinterfragen. Je nach Branche sollte man Geschäftsmodelle komplett neu definieren oder zumindest das bestehende Angebot erweitern.
  • 3. Führungskultur: Teil der Digital Leadership sind Kreativität und Innovation, der digitale und mobile Arbeitsplatz sowie neue Organisationsformen.
  • 4. Optimierte und automatisierte Prozesse: Standardisierter, schneller, effizienter – so sollten Prozesse gestaltet werden. Um die hilfreichsten Technologien dafür zu bestimmen, müssen zuvor die Anforderungen an die IT definiert werden.
  • 5. Digitales Marketing: Es ermöglicht Firmen, einfacher mit ihren Kunden zu kommunizieren und Transaktionen abzuschliessen Positionierung Darum entscheiden sich Kunden für Sie . Einerseits mit neuen, digitalen Werbeformen. Anderseits mit Verkaufs-, Vertriebs- und Serviceaktivitäten für einen effizienteren Kommunikations- und Verkaufsprozess.
  • 6. Neue Technologien: Sie helfen, Ideen zu verwirklichen, neue Anwendungen zu integrieren und Marktchancen zu nutzen. Die Herausforderung ist, auf die neuen Technologien aufmerksam zu werden und sie anwenden zu können.
  • 7. Intelligente Datenverwaltung: Mit Cloud-Lösungen verschaffen sich auch kleine Firmen mit geringem Aufwand eine flexible IT-Infrastruktur. Dank Analysesoftware können gesammelte Daten ausgewertet und für die Entwicklung neuer Angebote genutzt werden.

Tipp: Einen Praxisleitfaden zu den sieben Handlungsfeldern gibt es kostenlos unter www.kmu-transformation.ch.

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