Ohne Heimat
In der zehnten Folge unseres Podcasts «Der Fall» sprechen wir über das Schicksal der 18-jährigen Susanna. Sie wurde in der Schweiz geboren, fühlte sich wegen ihres F-Ausweises aber nie angenommen – und entschied sich zu sterben.
Eine 18-Jährige wirft sich vor den Zug. Sie wurde hier geboren, aber angenommen fühlte sich die vorläufig Aufgenommene nie.
Autor Lukas Lippert erhielt für diese Geschichte einen Preis für Qualitätsjournalismus.
Moderator Eric Facon spricht mit ihm und Rechtsberaterin Katharina Siegrist.
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Der Podcast «Der Fall» lehnt sich an die gleichnamige Beobachter-Rubrik an. Gastgeber Eric Facon unterhält sich darin mit den Autorinnen und Autoren über die bewegenden Geschichten: über einen Konflikt in der Nachbarschaft etwa, der wegen einer vermuteten Überwachungskamera eskaliert. Oder über einen Flüchtling, der gebüsst wurde, weil er keinen Ausweis hatte.
Der Podcast ist nicht einfach eine vorgelesene Version des Heftformats. Er beleuchtet die Hintergründe und Fragen, mit denen die Schreibenden konfrontiert waren. Im Gespräch mit Eric Facon erzählen sie auch, wie sie zu den Geschichten kamen, über Schwierigkeiten bei der Recherche oder wie die Geschichte weiterging, nachdem sie im Beobachter erschienen war. In jeder Folge erklärt zudem eine Rechtsberaterin – Katharina Siegrist oder Katrin Reichmuth – juristische Fragen rund um die Fälle und ordnet sie rechtlich ein.
Verantwortlich für den Podcast ist der Journalist Eric Facon, eine bekannte Stimme von Radio SRF. Er war mehrfach auf der Shortlist für den «Kulturjournalisten des Jahres». Nun hat er sich als Podcaster einen Namen gemacht – unter anderem mit dem «Kulturstammtisch», einer Diskussionsrunde, für die er seit 2008 verantwortlich zeichnet, oder dem Hörstück «D Rosmarie und mir» über den bekannten Song von Polo Hofers Band Rumpelstilz.
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2 Kommentare
Betreffend Susanna (und vielen Fällen) finde ich die Formulierung "entschied" sich zu sterben oder "will" (etwa punkto Sterbehilfe) unzutreffend. Aus meiner Erfahrung geht es um Leid, andauerndes; das Leben kann schlimmere Formen annehmen als das, was man am meisten fürchtet: Tod.
Typisch finde ich den jahrelangen Kampf des betroffenen Menschen FÜR das Leben, und die äussere Ausweglosigkeit (ein Aspekt: die Schublade der ungeöffneten Briefe, Brief-Inhalt).
Die Schweiz ist so ordentlich. Trotzdem (oder deswegen?) kenne ich Fälle, wo Menschen jahrelang überall um Hilfe baten, abgewiesen wurden (obwohl es aus meiner Sicht sehr wohl lösbar gewesen wäre). Eine Betroffene sagte kürzlich sinngemäss: Bevor du nicht tot bist, glauben sie dir nicht, dass du leidest.
Fallbeispiele Wohnenlärm: https://wohnenmusthave.webnode.page/
Der Beobachter-Artikel hat grosses Leserecho. Meine Frage: Wo und wie wird den Menschen wirkungsvoll geholfen, die in ähnlicher Situation sich befinden wie Susanna, jedoch noch leben?
Es tut weh sich heimatlos zu fühlen! Ruhe In Frieden Susanna. 💙😪