Die SP-Führung will ein reines Frauen-Ticket ins Rennen um den Sitz von Bundesrätin Simonetta Sommaruga schicken. An diesem Vorhaben scheiden sich die Geister. Männer per se von einer Kandidatur auszuschliessen, sei diskriminierend, finden nicht nur Bürgerliche, sondern auch der Zürcher SP-Ständerat Daniel Jositsch.

Bei der Besetzung müsse die Qualifikation vor dem Geschlecht im Vordergrund stehen. Er setze sich deshalb dafür ein, dass auch Männer im Rennen um den Bundesratssitz zugelassen würden. Und präsentiert sich als der richtige Kandidat. 

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Entgegen dem Willen der SP-Spitze, die an der reinen Frauenkandidatur festhalten will. Die Partei setze sich für Gleichstellung ein und wolle im Bundesrat nicht mit zwei Männern vertreten sein, sagte Co-Präsidentin Mattea Meyer kürzlich.

Der SP-Führung deswegen feministischen Dogmatismus vorzuwerfen, ist fehl am Platz. Die Frauenquote hat sich als wirksames Mittel zur Befeuerung der Gleichstellung etabliert. Radikal ist diese Forderung längst nicht mehr, im Gegenteil: In vielen Behörden und Unternehmen ist eine Quote inzwischen gang und gäbe. Das macht sie familienfreundlicher, die Kommunikation effizienter und die Lösungsfindungen kreativer.

Nicht diskriminierend, sondern konsequent

Wer mehr Diversität möchte, braucht Strukturen, die diese begünstigen. Quoten helfen, sichtbar zu machen, was längst Realität ist: Die Hälfte der Menschen in der Schweiz sind Frauen. Frauen, die Anspruch haben auf ihren Platz in der Gesellschaft, in Büros, als Repräsentantinnen, in Führungspositionen, als Stimmen, die gehört werden sollen und müssen. 

Quoten helfen Frauen, sich das zu holen, was ihnen zusteht, ihnen bisher aber durch die Geschichte verweigert wurde. Ein reines Frauen-Ticket für den Bundesratssitz der SP ist darum nicht diskriminierend, sondern konsequent. 

Daniel Jositschs Quengelei nach Qualität vor Quote entlarvt, worum es ihm wirklich geht: Um sich selbst. Es hätte ihm stattdessen gut gestanden, selbst Qualität zu zeigen. Indem er souverän verzichtet. 

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