Sie kämpfen für Strafen bei Cybermobbing
Nadya und Candid Pfister kämpfen für Strafen bei Cybermobbing. Sollen sie den diesjährigen Prix Courage erhalten? Dann stimmen Sie jetzt hier online für sie ab.
Nadya und Candid Pfister kämpfen für Strafen bei Cybermobbing. Sollen sie den diesjährigen Prix Courage erhalten? Dann stimmen Sie jetzt hier online für sie ab.
Veröffentlicht am 10. September 2020 - 15:31 Uhr
Céline Pfister war erst 13, als sie starb. Nach tagelangem Cybermobbing über die Handy-App Snapchat hat sie im August 2017 Suizid begangen.
In ihrer Klasse an der Bezirksschule Spreitenbach AG war Céline aufgefallen. Durch ihre hellbraunen Locken, ihr gewinnendes Lachen und ihre guten Schulnoten. Sie wollte später an die Universität gehen und Recht studieren. Jetzt ist sie tot.
«Es braucht nur zwei Klicks, und dein Kind ist erledigt. Das ist Cybermobbing», sagt Mutter Nadya Pfister. Mit ihrem Mann Candid will sie die Erwachsenenwelt wachrütteln. Zeigen, dass Cybermobbing nicht vergleichbar ist mit Mobbing. Dass die Beschimpfungen 24 Stunden pro Tag dauern können.
Auf Instagram und Facebook kämpfen die Pfisters unter #célinesvoice gegen Cybermobbing. «Bis heute melden sich Jugendliche mit Sorgen, Fragen und Zuspruch bei uns», sagt Candid Pfister. Célines Eltern wissen, was es für Kinder bedeutet, wegen Social Media zu leiden. «Wenn auch nur ein Kind weniger versucht, Suizid zu begehen, haben wir unendlich viel erreicht», sagt Nadya Pfister.
Die Pfisters fordern einen neuen Straftatbestand Cybermobbing. Weil die beiden Jugendlichen, die ihre Tochter mit einem Intimbild mobbten, mit wenigen Tagen gemeinnütziger Arbeit davonkamen. «Das milde Urteil ist eine Einladung an Cybermobber.» SP-Nationalrätin Gabriela Suter hat nun wegen Céline eine parlamentarische Initiative eingereicht. «Dann müssen die Politiker endlich über den Straftatbestand diskutieren. Es muss sich etwas ändern», sagt Nadya Pfister.
- Markus Fritzsche
... bekämpft Covid-19 in der Asylunterkunft.
- Melanie Tamburino
... bezwang einen Hund im Blutrausch.
- Nils Melzer
... stellt sich gegen die Mächtigen.
- Yasmine Motarjemi
... deckte Missstände bei Nestlé auf.
- Amine Diare Conde
... organisierte Essen für noch Bedürftigere.
- Susi Schildknecht
... setzt mit ihrem Gesicht ein Zeichen.
- Nadya und Candid Pfister
... kämpfen für Strafen bei Cybermobbing.
Das Online-Voting ist beendet!
Bis Sonntag, 18. Oktober 2020, konnten Sie hier für Ihre Favoritin oder Ihren Favoriten abstimmen. Das Online-Voting ist nun abgeschlossen. Herzlichen Dank für die zahlreichen Stimmen!
Die Stimmen der Beobachter-Lesenden und jene der Prix-Courage-Jury wurden zu je 50 Prozent gewichtet. Die Gewinner des Prix Courage 2020 wurden am Freitag, 30. Oktober 2020, bekanntgegeben: Nadya und Candid Pfister !
22 Kommentare
Danke für Eure wertvolle Arbeit💐
Unser Sohn wird schon seit der 2.Klasse von einem und demselben Jungen in der Schule gemobbt. Gesamtschulleiterin hat uns nur belächelt und das ganze unter den Teppich geschoben, Lehrerinnen und "Schulpsychologe" ebenfalls. Nun in der Oberstufe geht es weiter, diemal mit Cybermobbing. Nachwievor derselbe Junge. Leider hat er diesmal noch drei Mitläufer. Und wir haben einen neuen Schulleiter. Endlich wurden wir von dieser Seite, sowie auch von den Lehrer ernstgenommen. Wir haben Anzeige bei der Polizei gemacht. Den drei Mitläufer hat es, denke ich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Der übliche, sorry: Saugoof überhaupt nicht und er macht weiter. Der Jugendpolizist hat uns klar gesagt, dass ihnen die Hände gebunden sind! Nein, er hat uns gefragt, was wir an seiner Stelle für eine Strafe geben würden...!
Wir durften auf Unterstützung durch die schule setzen und für 1 Jahr ist die Täterin in einem anderen Schulhaus nöchstes jahr wird meine Tochter auch dort sein mal sehen ob es weiter geht und ob die neue Schule ebenso vorbildlich eingreift.. stärke und alles gute euch
Wir haben 3 Enkeltöchter, davon 2 in der Oberstufe. Es macht Angst, was da abgeht. Ich wünsche Nadja und Candid Pfister viel Kraft und DANKE für Ihren Kampf. Danke auch an Gabriela Suter für Ihren Einsatz!
Aus eigener Erfahrung mit unserem Sohn weiss ich, dass sich viele LehrerInnen und SchulleiterInnen aus Bequemlichkeit um ihre Verantwortung beim Mobbing drücken. Daher ist es noch viel schwieriger im Netz etwas dagegen zu unternehmen.