Er entlarvt die Tricks bei der Zweitwohnung
Peter Roth deckt Tricksereien um Zweitwohnungen auf. Soll er den Prix Courage 2021 erhalten? Dann stimmen Sie jetzt hier online für ihn ab.
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Veröffentlicht am 10. September 2021 - 08:01 Uhr
Wenn Peter Roth auf die Pirsch geht, führt ihn der Weg häufig in die Grundbuchämter des Berner Oberlands. Zudem stöbert er in Gebäuderegistern und recherchiert im Internet. Roth jagt Informationen: Der 55-Jährige will wissen, ob bei der Nutzung von Zweitwohnungen alles gesetzeskonform abläuft.
Wenn er auf Unregelmässigkeiten trifft, scheut sich Roth nicht, die Missstände öffentlich anzuprangern und die Verantwortlichen zu benennen.
Das war auch diesen Frühling so, als er via «Blick» den Alphüttli-Skandal enthüllte: Scheunen, die ohne Bewilligung zu Wohnzwecken umgebaut wurden.
Erstmals Schlagzeilen machte Roth 2008. Damals deckte er auf, dass bei vielen Unterkünften in seinem Heimatort Grindelwald der Anteil Erstwohnungen nicht im Grundbuch vermerkt war – trotz Meldepflicht. So können mehr Zweitwohnungen gebaut und verkauft werden, als es das Gesetz erlaubt. 2020 ergab eine Nachkontrolle, dass sich an diesem Zustand kaum etwas geändert hat. «Es wird seit Jahren getrickst, geschlampt und weggeschaut, ohne dass jemand eingreift», ärgert sich Roth.
Wer in einer Region, die vom Tourismus lebt, solche unliebsamen Wahrheiten ans Licht bringt, eckt an. Auch Peter Roth erlebte in Grindelwald heftige Bedrohungen, wurde als Nestbeschmutzer und Verhinderer abgestempelt. Weshalb will er trotzdem unbequem bleiben? «Gesetz ist Gesetz. Es darf nicht sein, dass sich Einzelne aus Eigennutz und Habgier darüber hinwegsetzen.»
- Albin Reichmuth
... kämpft für die Opfer sexuellen Missbrauchs.
- Peter Roth
... deckt die Tricks bei Zweitwohnungen auf.
- Gabriela Odermatt
... klagt gegen Pharmafirmen und Ärzte.
- Cindy Kronenberg
... hilft Opfern nach einer Vergewaltigung.
- Islam Alijaj
... will Leute mit Handicap stärken.
- Jelena Vorburger
... holte einen Mann zurück ins Leben.
- André Plass
... deckte Missstände im Spital auf.
Die Stimmen der Beobachter-Leserinnen und -Leser sowie jene der Prix-Courage-Jury werden zu je 50 Prozent gewichtet. Bis Sonntag, 17. Oktober 2021, konnten Sie für Ihre Favoritin oder Ihren Favoriten abstimmen.
Die Gewinnerin des diesjährigen Prix Courage wurde am Freitag, 29. Oktober 2021 bekanntgegeben: Cindy Kronenberg
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Der oder die Gewinnerin des diesjährigen Prix Courage wird am Freitag, 29. Oktober 2021 bekanntgegeben.
4 Kommentare
Ich finde es mutig, dass Herr Roth sich dafür einsetzt, dass das Gesetz eingehalten wird, auch wenn er sicher mit vielen Unannehmlichkeiten rechnen muss. Es darf nicht sein, dass das Geld regiert.
Mutig, sich gegen die Aufsichtsbehörde zu stellen!!!
Alle schreien zurück zur Natur, aber natürlich in Favoritenstellung mit allen Extras der Bequemlichkeit - und der Amtsschimmel wiehert fröhlich mit!
Ich bewundere Herrn Roth und wünsche ihm weiterhin viel Mut und Ausdauer!
Dieses verhalten untergräbt die Rechtssicherheit. Die Aufsichtbehörte schieben die Verantwortung wieder der Gemeinde zu. Da fragt man sich, warum nennt man diese Behörte "Aufsichtsbehörte"?