Sie klagt gegen Pharmafirmen und Ärzte
Gabriela Odermatt kämpft dafür, dass medikamenten-geschädigte Kinder endlich Gerechtigkeit erfahren. Soll sie den Prix Courage 2021 erhalten? Dann stimmen Sie jetzt hier online für sie ab.
Veröffentlicht am 9. September 2021 - 12:54 Uhr
Ein Neurologe verabreichte der schwangeren Gabriela Odermatt das Medikament Depakine mit dem Wirkstoff Valproat. Dabei weist die Forschung seit Jahren auf mögliche Schäden am Fötus hin – und Entwicklungsstörungen sind schon seit über 20 Jahren dokumentiert.
Heute ist Gabriela Odermatts Tochter 15 Jahre alt, hat eine Autismusdiagnose und besucht eine heilpädagogische Schule. Der zwölfjährige Sohn kam mit einer Missbildung der Harnröhre zur Welt, leidet unter Konzentrationsschwächen und einem Sprachdefizit – alles typische Beeinträchtigungen von sogenannten Depakine-Kindern.
Seit vier Jahren spricht Gabriela Odermatt öffentlich über ihre Geschichte und realisiert, dass sie nicht allein ist. «Die Kinder mit einem Valproat-Syndrom müssen endlich anerkannt werden. Ich will ihnen eine Stimme geben. Und ich will ein Zeichen setzen gegen die Überheblichkeit der Ärzte und die Arroganz der Pharmariesen.»
Niemand weiss, wie viele Kinder in der Schweiz durch den Wirkstoff Valproat an Missbildungen und Entwicklungsstörungen leiden. Die Heilmittelbehörde Swissmedic spricht von weniger als 30 Fällen – vermutlich ist es aber ein Vielfaches. Inzwischen haben Genfer Anwälte im Namen von zehn geschädigten Kindern, darunter auch Gabriela Odermatts Kinder, Klage eingereicht gegen den Pharmakonzern Sanofi sowie gegen mehrere Ärzte. Der juristische Kampf wird noch Jahre dauern.
Dieser Artikel wurde am 2. 10. 2023 aktualisiert. Dabei wurde ein eingebetteter Videobeitrag aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes entfernt.
- Albin Reichmuth
... kämpft für die Opfer sexuellen Missbrauchs.
- Peter Roth
... deckt die Tricks bei Zweitwohnungen auf.
- Gabriela Odermatt
... klagt gegen Pharmafirmen und Ärzte.
- Cindy Kronenberg
... hilft Opfern nach einer Vergewaltigung.
- Islam Alijaj
... will Leute mit Handicap stärken.
- Jelena Vorburger
... holte einen Mann zurück ins Leben.
- André Plass
... deckte Missstände im Spital auf.
Die Stimmen der Beobachter-Leserinnen und -Leser sowie jene der Prix-Courage-Jury werden zu je 50 Prozent gewichtet. Bis Sonntag, 17. Oktober 2021, konnten Sie für Ihre Favoritin oder Ihren Favoriten abstimmen.
Die Gewinnerin des diesjährigen Prix Courage wurde am Freitag, 29. Oktober 2021 bekanntgegeben: Cindy Kronenberg
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Der oder die Gewinnerin des diesjährigen Prix Courage wird am Freitag, 29. Oktober 2021 bekanntgegeben.
10 Kommentare
Schweizer "Gesundheits-Wesen", seit vielen Jahren zu einem Menschen ausbeuterischen "Un-Wesen" mutiert, da sehr lukrativ für die "ProfiteureInnen" (Gesundheits-Direktoren-Konferenz? BAG-Zuständige und Co? ParlamentarierInnen mit "lukrativen VR-Mandaten" (Lobbiysmus-Vetternwirtschaft), "Spendengelder" von den Pharma-Chemie-Multi's an polit. Parteien, welche weiterhin keine Volks-Transparenz wollen = SVP = Lobbyismus - Vetternwirtschaft - "Volks-Partei"??.....)!!
Dringend notwendig = Revision des Schweizer "Gesundheits-Un-Wesen's" hin zu einem transparenten, ehrlichen, fairen "Volks-Gesundheits-Wesen"!!
Tja, die immense MACHT der Pharma-Giganten in der Schweiz und deren - viel zu vielen -, ebenso habgierigen "LobbyistenInnen" (ParlamentarierInnen mit lukrativen VR-Mandaten, BAG-Zuständige = ua Bevorzugung von teuren Original-Medikamenten-Bezahlung durch Krankenversicherer, anstatt günstigere "Generika"......, politische Parteien = Spendengelder-Annahme ohne Volks-Transparenz, dafür "Lobbyismus-Vetternwirtschaft"....)!!
Eigeninteressen-Verfolgung aus egoistischer Habgier!!
"Volks-Wohl-Politik" = zum schreien!!
Sehr gut gemacht, weiter so!
Anna
Viel Kraft und Mut. Endlich jemand zeigt Mut und kämpt. Abdul von Sunnetal