Das sind die fünf Nominierten
Fünf Kandidatinnen und Kandidaten sind für den Prix Courage 2022 nominiert. Der oder die Gewinnerin wird am Freitag, 28. Oktober bekanntgegeben.
Die Stimmen der Beobachter-Lesenden und jene der Prix-Courage-Jury werden zu je 50 Prozent gewichtet. Bis Sonntag, 16. Oktober 2022, können Sie in unserem Online-Voting (siehe Formular weiter unten oder auch bei allen Kandidatenporträts) für Ihre Favoritin oder Ihren Favoriten abstimmen.
Das Online-Voting ist beendet! Die Stimmen der Beobachter-Leserinnen und -Leser sowie jene der Prix-Courage-Jury werden zu je 50 Prozent gewichtet. Bis Sonntag, 16. Oktober 2022, konnten Sie für Ihre Favoritin oder Ihren Favoriten abstimmen.
Die Gewinnerin des diesjährigen Prix Courage wurde am Freitag, 28. Oktober 2022 bekanntgegeben: Natallia Hersche
- Aileen Lakatos
... kämpft gegen sexuelle Übergriffe bei Film und Theater.
- Meinrad Furrer
... segnete homosexuelle Paare – gegen den Willen der Kirche.
- Natallia Hersche
... ging für die Demokratie in Belarus 17 Monate ins Gefängnis.
- Gabriella Hagger
... wurde als Satanistin bezeichnet – und ging an die Öffentlichkeit.
- Daniel Juzi
... evakuierte 21 Angehörige eines fliegenden Hilfswerks aus Afghanistan.
16 Kommentare
Natallia Hersche hat für mich sehr Großes geleistet. Sie nahm physisches sowie psychisches Leiden auf sich . Hut ab vor so viel Mut!
Dieser Machtmissbrauch darf nicht sein. Das erinnert ganz stark an das 'Heucheltum' und die Falschheit der katholischen Kirche. Und übrigens hätten alle miteinander den Preis verdient für ihr mutiges Handeln.
Es braucht Mut für seine freie Meinungsäusserung die Gefahr einzugehen inhaftiert zu werden.
Niemand, der das nicht erlebt hat, was Gabriella Hagger mit ihrer Familie durchgemacht, kann erahnen wie grausam, zermürbend und kräfteraubend ihr Kampf war. Es war ein Kampf gegen eine Psychiatrie, die kritiklos gegenüber einer unmenschlichen Ideologie war. Damit hat sie sich selbst beschädigt und die berechtigten Zweifel an ihr als Institution geschürt. So kann man sich fragen, ob es noch mehr solche schwarze Flecken in der Psychiatrie gibt. Ich meine schon. Leider.
Neben dem Ungemach mit ihrer Tochter und allen damit verbundenen Mühseligkeiten bekam sie auch Ablehnung, wenn nicht gar Verachtung zu spüren. Das Mittelalter scheint immer noch nicht wirklich überwunden. Die Rolle, die die Psychiatrie dabei spielt ist mehr als bedenklich und einer angeblich aufgeklärten Gesellschaft unwürdig. Mit ihrem unerschrockenen Einsatz hat sie den Finger auf eine schwärende Wunde gelegt und damit gesichert, damit es kein Wegschauen mehr geben darf bei Versagen der Psychiatrie. Sie muss selbstkritischer, wandlungsfähiger und menschlicher werden. Ihr Mut und ihr Einsatz verbunden mit dem Prix Courage 2022 bereiten diesem Wandel den Weg.