«Die wollen, dass niemand durchblickt»
Das war die Woche vom 8. Oktober bis zum 15. Oktober im Beobachter.
Veröffentlicht am 13. Oktober 2023 - 16:24 Uhr
Liebe Leserinnen und Leser,
Normalerweise versuchen wir, mit Humor oder einer absurden kleinen Anekdote in diesen Text einzusteigen. Angesichts der Nachrichtenlage ist uns aber nicht nach Lockerheiten. Und Ihnen wohl auch nicht. Darum stattdessen zum Einstieg drei Lese- und Hörempfehlungen abseits der Newsticker.
- Der Krieg und wir. Wie Gesellschaften mit Extremsituationen umgehen können – aus dem jüdischen Magazin «Tachles».
- Antisemitismus ist Alltag in Chatgruppen und Klassenzimmern. Wie junge Juden in der Schweiz darunter leiden – aus dem Beobachter.
- Weshalb gerade jetzt das Ringen um Vernunft so wichtig ist – aus der «Republik».
Die Geschichte der Woche
Die Debatte dreht. Wie kriegt die Schweiz die horrenden Gesundheitskosten in den Griff? Eine Allianz aus Ärzteschaft, Pharmaindustrie, Krankenkassen und dem Wirtschaftsverband Economiesuisse bringt eine neue Finanzierung ins Spiel. Sie hat den Namen Efas. Und ist nur leicht intuitiver als eine chinesische Facharbeit über Kernfusion. Unser Redaktor hat das Ganze für Sie entwirrt.
«Ich bin immer wieder überrascht, wie unglaublich kompliziert die Finanzierung des Gesundheitswesens ist. Ich habe schon aus Quellen erfahren, das sei durchaus Absicht. Wenn nur ganz wenige das Gestrüpp durchschauen, ist es für die Profiteure viel einfacher, im 80-Milliarden-Markt ihre Pfründe zu verteidigen.» – Gian Signorell
Die Neuigkeiten aus der Redaktion
Bücher sollte man bekanntlich nicht am Cover messen. Magazine aber unbedingt. Redaktionen verwenden sehr viel Zeit – und Liebe – darauf, die beste Geschichte, das treffendste Bild, die schlagendste Zeile für die Titelseite auszuwählen. Manche Titelseiten haben sogar Geschichte geschrieben.
Etwa, als der deutsche «Stern» 1971 titelte «Wir haben abgetrieben!» und die Gesichter von Frauen zeigte, die sich öffentlich zu einem Abort bekannten – der damals in der Bundesrepublik noch verboten war. Oder jenes des «Esquire» von 1968, auf dem Muhammad Ali posierte; von Pfeilen durchbohrt. Das Magazin inszenierte den Boxer als biblischen Märtyrer, nachdem er den Militärdienst in Vietnam verweigerte und damit seine Karriere aufs Spiel setzte.
Wie entsteht eigentlich so eine Titelseite? Wer entscheidet mit? Die Verantwortlichen beim Beobachter erzählen es Ihnen im Video.
So viel für heute.
Falls Sie sich nun wieder den Nachrichten widmen wollen: Wir haben eine Handreichung verfasst, wie Sie zum Krieg in Israel Fakten von Fake News unterscheiden können.
Lehit'raot. Bis nächste Woche.