Eine idyllische Landschaft, doch aus dem Boden ragen Dutzende verrottete Plastikflaschen. Bilder, die sich niemand wünscht. Doch genau mit solchen Bildern muss aktuell Nestlé in Vittel (F) umgehen. Sie zeigen wilde Deponien in der Umgebung der Abfüllanlage der Tochterfirma Nestlé Waters. Zuerst war die Rede von zwei Deponien, inzwischen ist die Zahl auf neun gestiegen. Sie stammen aus den Sechzigerjahren, als Vittel begann, von Glas- auf Plastikflaschen umzusteigen.

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Publik machten die Sache Ende April die Umweltschutzorganisationen Eau 88 und France Nature Environnement. Die grosse Tageszeitung «Libération» und der öffentlich-rechtliche Sender France 3 berichteten. Bernard Schmitt von Eau 88: «Wir verlangen die rückstandslose Sanierung des Geländes.»

Der Druck wirkt. «Nestlé Waters hat sich verpflichtet, diese historischen Abladeplätze zu sanieren und die von den Behörden validierten Empfehlungen umzusetzen», sagt eine Sprecherin. Obwohl die Deponien aus einer Zeit stammten, in der Vittel noch nicht zu Nestlé gehörte.

Für Nestlé Waters kommt das Deponie-Debakel zur dümmsten Zeit. Eben hatte sich der Wirbel um ein weiteres Problem der Firma gelegt. In der Region sinkt seit Jahren der Grundwasserspiegel, weil Nestlé Waters und eine industrielle Käserei das Wasser abpumpen (der Beobachter berichtete). Nestlé füllt es in Flaschen und verkauft es als Vittel. Das Projekt einer Pipeline, mit der die Einwohner von Vittel mit Wasser aus den Nachbargemeinden versorgt werden sollten, war nach einem Sturm der Empörung begraben worden Erfolgreicher Widerstand gegen Pipeline Nestlé verliert Wasserstreit in Vittel . Nestlé Waters verpflichtete sich, die geförderte Wassermenge zu reduzieren.

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