Eine Klinik bettelt bei ihren Patienten
Bei der Swiss Mountain Clinic in Graubünden gibts Zimmer zum halben Preis – wenn man 1000 Franken spendet.
Veröffentlicht am 4. Juni 2020 - 14:56 Uhr
Dieses Jahr hätte die Swiss Mountain Clinic in Castaneda GR erstmals Gewinn schreiben sollen. Nun ist die einstige Paracelsus-Klinik aber von der Corona-Krise «existenziell betroffen», schreiben die Besitzer Ulf-Torsten und Petra Wiechel. «Die vielen Stornierungen können wir wirtschaftlich nicht verkraften.»
Ein ehemaliger Patient kritisiert: Schon seit Jahren werde er aufgefordert, Geld einzuzahlen. «Tragisch ist, dass die Betreiber bei Alten und Kranken um Geld betteln – mit fragwürdigen Versprechen.» Klinikbesitzer Wiechel widerspricht: Es handle sich um eine normale Spendenaktion, wie es etwa auch das Liebhaberhotel Giessbach mache. Wer 1000 Franken einzahle, erhalte als «Dankeschön» 50 Prozent Rabatt auf den Zimmerpreis.
Zudem läuft eine jährliche Aktion, Partizipationsscheine oder Aktien zu zeichnen. Hier spricht Wiechel von einer «Gesundheitsrendite» von 10 Prozent. Anders, als es der Begriff nahelegt, handelt es sich aber nur um einen simplen Rabatt auf Therapieangebote.
Die Klinik ist de facto ein Hotel, das zahlreiche Therapien anbietet, etwa Leberentgiftungskuren oder Ernährungswochen-Leistungen, die von den Krankenkassen nicht bezahlt werden. Offiziell nennt sich die Klinik «Internationales Kompetenzzentrum für Regulations- und Ursachen-Medizin».
Mit schönen Versprechen sorgte die damalige Paracelsus-Klinik schon vor fünf Jahren für Schlagzeilen. Damals wurde Geldgebern ein Jahreszins von 4,5 Prozent versprochen. Als der Beobachter darauf hinwies, dass – anders als bei der Klinik – Geld auf einer Bank durch die gesetzliche Einlagesicherung geschützt sei, reagierte Klinikbesitzer Wiechel salopp: «Mit einem Konkurs rechnet sowieso niemand.»
9 Kommentare
Ohne mit "der Wimper zu zucken", gehen die Reichen der Schweiz auf Spenden- Sammel-Tour! Das ist schon sehr verwegen und zeigt Haltung und Profitgier einer gewissen "Gilde" der Super-VerdienerInnen im Schweizer "Gesundheits-Un-Wesen"!
Bevor Sie einen solchen Artikel veröffentlichen, sollten Sie zuerst die Meinungen auf der Webseite des Swiss Moutain Clinc lesen.
Ebenfalls wäre der Kontakt mit der Klinik und der fachlich sehr gefragten, auch schulmedizinisch ausgebildeten Aerztin, Frau Petra Wiechel, die in der ganzen Welt mit hochkarätigen Fachkräften vernetzt ist, gewesen.
Die Stärke dieser Klinik ist der Blick auf den ganzen Menschen mit entsprechenden Behandlungen, die das körperliche Gleichgewicht fördern.
Auch dass Patienten aus der ganzen Welt dies Klinik besuchen ist eine Bestätigung, dass Fachkräfte hier wirken und die Leistungen mehr als stimmen.
Die Klinik wird auch immer mit den neusten Techniken ausgebaut und gehört dadurch zu den führendsten in der Schweiz.
Einfach auf einen Leserbrief reagieren und diesen publizieren, nicht recherchieren, das ist schlechte publizistische Arbeit. Beim Beobachter erwarte ich als kritisches Organ eigentlich mehr. Somit storniere ich das vor einer Woche getätigte Abonnement.
Ganz meine Meinung
Noch ein paar mehr solcher unfairer Berichte, und ich werde den Beobachter nicht mehr lesen!
Ich habe auf diesen Artikel hin sofort den Beobachter gekündigt. Denn wenn ein solche Publikation einen solchen Leserbrief nicht kritisch hinterfragt, dann entspricht es nicht mehr seinen Kriterien.
Entsetzt habe ich diesen Artikel gelesen, welchen diese Klinik wirklich nicht verdient hat! Ich bin selber chronisch krank und würde von der Schulmedizin mit starken Medikamenten "unterdrückend" behandelt werden. Seit einigen Jahren bin ich auf Spurensuche der Ursache und somit bei der Swiss Mountain Klinik gelandet. Dort haben sie etliche Ursachen gefunden, welche ich jetzt u.a. mit der Hilfe des Ärzteteams der Swiss Mountain Klinik und deren Mitarbeiter angehe. Der Ort, die Menschen, die Kompetenz ist einmalig. Die Kosten trage ich, ausser die von der KK akzeptierten Behandlungen, selber. In der Schulmedizin würden mir mit meiner Diagnose über Fr. 40'000.-- jährlich ohne Augenzwinkern von der Grundversicherung für Medikamente und Weiteres übernommen. Die Klinik kann nichts für das kranke Gesundheits- äh Krankensystem. Die Coronahysterie hat die gesamte Wirtschaft in die Knie gezogen und somit auch diese Klinik. Viele versuchen sich mit interessanten Ideen aus dieser Krise zu retten. Und ja, was ist falsch daran mit einer Aktion von: Fr. 1000.-- für übernachten mit Vollpension, fantastischer, gesunder Ernährung, welche einmalig gekocht wird zum halben Preis solange Du willst und finde vielleicht einen Weg auf Deiner Suche zur Gesundheit? In der heutigen Zeit sind viele chronisch oder unbekannter Weise krank und suchen um Hilfe, welche dort mit viel Herz und Kompetenz geboten wird. Einen solchen unfreundlichen Bericht, bloss weil irgendjemand dies, aus irgendwelchen Gründen, frustriert gemeldet hat, grenzt an Rufschädigung! Ich wüsste nicht, wo ich ohne diese Klink heute stehen würde!
Vielen Dank den Wiechels und Ihrem Team und lasst Euch nicht unterkriegen!