Bohren mit Gefühl
Wie man auch in eine schwierige Wand ein sauberes Loch samt Dübel bekommt.
Veröffentlicht am 16. September 2013 - 18:12 Uhr
Ein kurzes Aufheulen der Bohrmaschine, eine Staubwolke, und zack!, bumm! steckt der Bohrer bis zum Anschlag in der Wand.
Wer schon einmal versucht hat, in einer sogenannten Leichtbauwand aus Gipskarton einen Dübel samt Schraube zu verankern, kennt das Problem mit dem Hohlraum hinter der dünnen Gipsschicht. Der Dübel lässt sich zwar noch ins Loch stecken, doch zieht man die Schraube an, drehen Dübel und Schraube miteinander, das Loch franst aus, die Wand ist beschädigt, und man wagt nicht, an dem schiefen, wackligen Konstrukt irgendetwas aufzuhängen.
Profis besorgen sich in solchen Fällen im Fachhandel Spezialdübel für Leichtbauwände («Rigipsdübel» genannt) und legen neben Bohrmaschine, Steinbohrer und Schraube auch noch eine kleine, schmale Zange bereit.
Dann wird mit hoher Drehzahl, aber ohne Schlagbohrfunktion und mit viel Gefühl sowie wenig Druck ein Loch in den Gipskarton gebohrt. In dieses dreht man – wiederum mit viel Gefühl – den Spezialdübel, der über ein eigenes Gewinde verfügt.
Dann kommt die Zange zum Einsatz: Mit ihr hält man während des Eindrehens der Schraube vorsichtig den Dübel fest, damit dieser sich nicht bewegt – und fertig ist die perfekte Aufhängevorrichtung. Sie trägt locker einige Dutzend Kilo.