Was braucht es?
Vorschriften und Empfehlungen für die Sanierung von Altbauten
1. Sonnenkollektor einbauen (empfohlen)
Nachhaltig erzeugte Energie ab Sonnenkollektor vereinfacht die Erreichung des Minergie-Standards, weil dadurch der Bedarf an fossilem Brennstoff oder Strom sinkt. Ein guter Kollektor liefert rund 60 Prozent der jährlich benötigten Energie für die Warmwasseraufbereitung. Pro Person im Haushalt werden 1 bis 1,5 Quadratmeter Kollektorfläche benötigt. Ist sie grösser, unterstützt sie im Herbst und Frühling die Heizanlage.
2. Isolation Dach/Estrichboden
Bei älteren Einfamilienhäusern verpuffen rund 20 Prozent der Energie durchs Dach. Zur Erreichung des Minergie-Standards werden das Dach oder der Estrichboden (falls der Estrich nicht zu Wohnzwecken gebraucht wird) rund 25 Zentimeter dick isoliert und gut gegen durchströmende Luft abgedichtet.
3. Sparsamere Beleuchtung (empfohlen)
In vielen Häusern lässt sich durch ein verbessertes Beleuchtungskonzept Energie sparen. Wo immer möglich sollte man Spar- oder LED-Lampen einsetzen, vor allem in Küchen, Gängen und Wohnzimmern, wo das Licht während langer Zeit brennt.
4. Fenster auswechseln
Zweifach verglaste Fenster und alte Isolierglasfenster (zehn Jahre oder älter) genügen den Anforderungen an ein Minergie-Haus nicht. Meist müssen deshalb neue Fenster eingebaut werden – mit Vorteil solche, die das Label von Minergie tragen oder einen sogenannten U-Wert von weniger als 1 haben. Auch die Haustür muss ersetzt oder zumindest besser abgedichtet werden.
5. Isolation Aussenwände
Rund 30 Prozent gehen über die Wände, meist die grösste Oberfläche des Hauses, verloren. Bereits eine Isolationsschicht von 15 bis 20 Zentimetern Dicke, innen oder aussen angebracht, genügt den Anforderungen des Minergie-Standards. Bei denkmalgeschützten Gebäuden oder Reihenhäusern ist es oft nötig, auf eine Innenisolation auszuweichen. Bauphysikalisch vorzuziehen ist aber die Aussenisolation. Angenehmer Nebeneffekt der Isolation der Wände: Die Oberflächentemperatur im Innern steigt – und damit auch der Wohnkomfort.
6. Sparsamere Geräte (empfohlen)
Der Einsatz von Haushaltsgeräten der Klasse A und besser ist im Minergie-Haus zwar nicht Vorschrift, lohnt sich aber auf jeden Fall. Im Rahmen einer Sanierung sollte man bei Kühlschränken und Tiefkühlern auf Geräte der Klassen A+ und A++ wechseln.
7. Isolation Kellerdecke
Ein Haus verliert Energie nicht nur über Dach und Wände, sondern auch über den Keller (rund zehn Prozent). Im Rahmen einer Minergie-Sanierung wird in der Regel auch die Kellerdecke gegen die beheizten Räume isoliert. Diese einfache Arbeit kann auch von Laien ausgeführt werden.
8. Anpassung oder Austausch der Heizungsanlage
Ein nach Minergie saniertes Gebäude braucht viel weniger Energie. Die vorhandene Heizungsanlage ist überdimensioniert und arbeitet ineffizient. Sie muss angepasst oder ausgetauscht werden. Dies ist auch der passende Moment, um auf erneuerbare Energiequellen für die Warmwasseraufbereitung umzustellen.
9. Einbau einer kontrollierten Wohnungsbelüftung
Energiesparende Häuser sind sehr luftdicht. Um die Luftqualität zu sichern, wäre täglich ein mehrmaliges Querlüften nötig. Dies geht oft vergessen oder ist nicht möglich, weil niemand zu Hause ist. Abhilfe schafft eine Lüftungsanlage mit Wärmetauscher. Sie sorgt für Frischluft und hält die Wärme trotzdem im Haus. Ein Rohrsystem verteilt die angesaugte, durch den Wärmetauscher mit der Abwärme vorgewärmte Frischluft im Haus. Das Absaugen erfolgt meist über Küche und Badezimmer.