Die dreijährige Alessia weint schon bei der kleinsten Bagatelle und lässt sich ausschliesslich von Mama trösten. Wenn sie sich auch nur ein bisschen stösst, ist das Bobo schon riesengross. Und lieber versteckt sie sich hinter Mamas Hosenbein, als mit dem Nachbarskind im Sandkasten zu spielen.

Wo der eine sich grösser gibt, als er ist, um seine Unsicherheit zu kaschieren, traut sich die andere überhaupt nichts zu. Höchste Zeit, diese Kinder darin zu bestärken, ein gesundes Selbstvertrauen zu entwickeln. Sie sollen ihre eigenen Fähigkeiten, Grenzen und Möglichkeiten kennenlernen. Dann nämlich können sie die kleineren und grösseren Herausforderungen ihres Kinderalltags besser bewältigen und sind nicht gleich frustriert.

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Die nachstehenden Tipps zeigen, wie Sie Ihren Sprössling darin unterstützen können, mehr Selbstvertrauen zu entwickeln.

  • Loben Sie Ihr Kind: «Toll, dass du gleich aufgestanden und wieder aufs Velo gestiegen bist.» Loben Sie auch kleinste Schritte. Vorsicht: Ein angehängtes «aber...» zerstört das Lob.
  • Reden Sie mit Ihrem Kind - beim Spielen, Anziehen, Kochen, Einkaufen und Spazieren. Fragen Sie, was es sieht, was es dazu denkt, ob es noch ähnliche Dinge kennt. Fragen Sie bei Warum-Fragen einfach zurück: «Was denkst denn du, warum der Mond rund ist?» So nimmt das Kind wahr, dass Sie sich für seine Welt interessieren und es ernst nehmen.
  • Erteilen Sie kleine Aufgaben. Jeweils nur eine, maximal drei aufs Mal. Übergeben Sie mit der Zeit ein festes Ämtli: Katzen füttern, Tisch decken, Salatsauce zubereiten.
  • Ermutigen Sie Ihr Kind zur Selbständigkeit: Das Kind darf im Laden selber um einen Ballon bitten oder seine Glace bezahlen. Geht noch nicht? Kein Problem: Ermuntern Sie Ihr Kind trotzdem weiterhin.
  • Helfen Sie Ihrem Kind, auch mal verlieren zu können. Sprechen Sie von «Erster und Zweiter» statt von «Gewinner und Verlierer».
  • Hängen Sie Zeichnungen, Basteleien und andere Werke Ihres Kindes im Wohnzimmer auf. «Schaut mal, was unser Sohn Tolles gemacht hat!»
  • Heben Sie die positiven Eigenschaften Ihres Kindes hervor. Eltern sollten darauf verzichten, sich gegenseitig die «Untaten» ihres Kindes zu rapportieren. Wenn Ihr Kind ständig Negatives über sich hört, fühlt es sich mit der Zeit als ganze Person in Frage gestellt. Vorsicht bei Telefonaten: Kinder hören mit einem Ohr mit.

Haben Sie also Vertrauen in Ihr Kind und trauen Sie ihm etwas zu. Das ist nämlich die Basis dafür, dass es auch Vertrauen in sich selbst aufbauen kann. Und vertrauen Sie darauf, dass die meisten Dinge aufgeholt werden. Oder waren Sie bereits als Kind so selbstbewusst wie heute?

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Motivierte Kinder

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Quelle: Beobachter Edition