Der Nationalrat will Kinder mit schweren Autismus-Spektrum-Störungen besser unterstützen. Eine Gesetzesänderung soll sicherstellen, dass die Invalidenversicherung (IV) entsprechende Massnahmen auch nach Auslaufen eines Pilotversuchs mitfinanziert.

Konkret geht es um die sogenannte intensive Frühintervention bei Kindern ab dem zweiten oder dritten Lebensjahr. Diese umfasst sowohl medizinische als auch pädagogische Massnahmen.

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IV beteiligt sich mit 45’000 Franken pro Kind

Autismus ist eine neurologische Besonderheit. Betroffene nehmen die Umwelt anders wahr. Sie brauchen eine Art Übersetzung ins Denken und Handeln von neurobiologisch typischen Menschen. Je früher ein Kind gefördert wird, desto besser kann es sich später in der Gesellschaft zurechtfinden.

Die Betreuung in einem spezialisierten Zentrum wie dem Autismuszentrum in Aesch BL kostet pro Jahr etwa 150’000 Franken. Kanton, Eltern und Spenden decken den Hauptanteil. Die IV zahlte im Rahmen des Pilotprojekts pro Kind 45’000 Franken für zwei Jahre.

Pionierarbeit des Basler Autismuszentrums

Das Basler Zentrum gibt es seit 2008. Es leistete wichtige Pionierarbeit bei der Frühintervention. Die Kinder werden während zweier Jahre auf den Übertritt in den Kindergarten vorbereitet.

Für Kinder mit Autismus seien feste Strukturen essenziell, sagt Leiterin Bettina Tillmann. «Wir wollen mit der Förderung nicht in erster Linie die Symptome des Autismus eliminieren. Wir versuchen mit spielerischen, freudvollen Ansätzen, beim Kind die Motivation zu wecken, mit der Aussenwelt zu kommunizieren.» Dies basiert auf einem wissenschaftlich fundierten Konzept.

Frühe Förderung ist essenziell

Mittlerweile gibt es ein gutes Dutzend solcher Zentren über die ganze Schweiz verteilt. Es ist extrem wichtig, dass betroffene Kinder an einer Frühförderung teilnehmen können. Nur so können sie den Übertritt in die Regelschule schaffen, was für ihr späteres Leben zentral ist.