Werner Jöri ist einer, der sich wehrt. Das tat er für die SP als Luzerner Grossrat und von 1991 bis 1996 im Nationalrat. Und für sein Leben gern fährt der pensionierte Zahnarzt Velo. In Andalusien war er unterwegs, im Herbst vergangenen Jahres in Armenien. Organisiert wurden die Gruppenreisen vom spezialisierten Luzerner Reisebüro Baumeler. Ein drittes Mal wird Jöri dort nicht buchen. Er darf nicht. Für Gruppenreisen ist Jöri von der Geschäftsleitung gesperrt worden.

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«Wir haben bei beiden Reisen die Rückmeldung erhalten, dass Herr Jöri vehement politische Ansichten vertreten habe. Andere Teilnehmende fühlten sich gestört», begründet Geschäftsführer Serge Brunner die Sperrung. Jöri habe zudem in Armenien gegen Anweisungen des Leiters verstossen und sei in Zweierkolonne gefahren. Das habe die Sicherheit der Gruppe gefährdet.

Kaputte Bremsscheibe und kein Licht

Die Begründung bringt den streitbaren Pensionär richtig in Rage. Nicht sein Verhalten habe die Sicherheit gefährdet, sondern der Zustand der Velos. «Mein City-Bike stieg schon am ersten Tag aus. Ich musste mich ohne Unterstützung über die Hügel quälen.» Bei einem Fahrrad sei das Radlager defekt gewesen, bei einem anderen habe sich eine Bremsscheibe gelöst. Licht habe keines der Mountainbikes gehabt. Der Mitreisende R. H. bestätigt den schlechten Zustand der E-Bikes E-Trottinette, E-Bikes & Co. «Wir müssen den Platz auf der Strasse neu verteilen» und spricht von «übelster Ware». R. H. muss es wissen: Er ist Velomechaniker.

350 Franken Entschädigung

Das Reisebüro bot 250 Franken als Entschädigung. Jöri beschwerte sich beim Ombudsmann und bekam 350 Franken zugesprochen. «Ich stelle ernüchtert fest, dass meine Kritik zum Anlass genommen wird, mich mit einer fadenscheinigen Begründung von weiteren Reisen Phishing Auf Airbnb um 1200 Franken betrogen auszuschliessen.» Anderen politische Ansichten aufzudrängen entspreche nicht seinem Naturell.

Baumeler-Geschäftsführer Brunner bestätigt die Probleme mit den Velos. Die Armenienreise sei nicht mehr im Programm. An Werner Jöris Sperrung will Brunner festhalten: «Ich muss die Interessen aller Teilnehmenden berücksichtigen.»

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Deborah Bischof, Redaktorin
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