Auf Airbnb um 1200 Franken betrogen
Über 1200 Franken zahlte eine Kundin für Ferien in London – für nichts. Das Geld verschwand auf einem Konto in Rom.
Veröffentlicht am 1. März 2019 - 14:13 Uhr,
aktualisiert am 28. Februar 2019 - 11:54 Uhr
Drei Nächte wollte die Dübendorferin Sabrina Rivera in London verbringen – und fand auf Airbnb ein Apartment mit zahlreichen guten Bewertungen. Man solle per Mail Kontakt aufnehmen, stand im Beschrieb.
Auf eine kurze Frage kam eine kurze Antwort: Ja, die Wohnung ist noch frei, nein, Kartenzahlung nicht möglich. Vorauskasse. «So besagen es die Airbnb-Richtlinien», schrieb eine Carolyn Schaffer aus San Diego, Kalifornien. Also überwies Sabrina Rivera 666 Franken plus 555 Franken Depot via Link an eine Privatperson in Rom. «Ich dachte mir nichts dabei, viele haben eine Zweitwohnung.»
Als Rivera einige Tage vor ihrem verlängerten Wochenende in London die Wohnung erneut anschauen wollte, war das Inserat nicht mehr online. Auf Nachfrage hiess es nur: «Du hast das Geld noch nicht überwiesen, deshalb kannst du die Wohnung nicht sehen.» Airbnb habe das Geld wieder zurückgeschickt. «Das konnte gar nicht sein, ich hatte ja eine Direktzahlung getätigt.»
So langsam dämmerte es Rivera: Das war eine Falle gewesen. Als «Carolyn» nicht mehr antwortete, war klar: Betrug mittels Phishing – jemandem wird eine Mail oder ein Link geschickt, die aussehen, als ob sie von einer seriösen Quelle stammen. Darüber werden Zahlungen abgewickelt und Daten abgezwackt.
Airbnb kennt sich aus mit Betrügern. Verschiedene Betrugsarten und offizielle Mailadressen werden auf der Website aufgelistet. Für Rivera leider zu spät: «Ich verstehe nicht, wieso man diese Warnungen nicht präsenter platziert.»
Man tue viel für die Sicherheit der Kunden, heisst es bei Airbnb. «Wenn man auf der Plattform bleibt, ist die Bezahlung sicher. Darauf wird in jedem Inserat hingewiesen», so Airbnb. Mails und Bankverbindungen werden durch das System normalerweise automatisch überprüft. Falls doch ein Unglück passiere, unterstütze man die Betroffenen. In welcher Form, ist unklar.
Man sei mit Sabrina Rivera in Kontakt. Sie hat bisher aber nur zwei bedauernde Standardmails bekommen: Bei Direktzahlungen könne man leider nichts mehr machen. «Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass diese Inserentin gehackt wurde», so Airbnb. Das betreffende Inserat ist mittlerweile offline und wird erst nach einer Prüfung wieder aufgeschaltet.
Wer im Internet surft, sollte sich der Gefahren bewusst sein. Umso mehr, wenn die eigenen Kinder auf Social Media und Co. unterwegs sind. Beobachter-Mitglieder erfahren, wie sie sich vor Spam-Mails schützen und welche präventiven Massnahmen sie ergreifen können, damit sie erst gar nicht von Werbemails belästigt werden.
1 Kommentar
Es ist unglaublich wie sehr man heutzutage aufpassen muss. Ich sage nicht, dass es auf den Plattformen sicher ist, aber defintiv besser als sich von der Plattform wegzubewegen - wie in diesem Fall per E-Mail. Dann kann einem auch die Buchungsplattform nicht mehr helfen.