Nichts habe ich so satt wie den Kulturkampf ums Essen. Schon die Bestellung eines simplen Tofugerichts beim Thailänder kann eine Diskussion auslösen: Während die einen mitleidig fragen, wie man so was nur mögen könne, fühlen sich andere genötigt, zu erklären, sie würden eigentlich auch kaum noch Fleisch essen (ausser heute). Bevor ich den ersten Bissen probiert habe, noch schnell die Dringlichkeit des Klimaschutzes verhandeln – das steigert die Freude am Essen nun wirklich nicht gerade.

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Das Essen polarisiert. Kulinarische Traditionen werden hinterfragt und verteidigt, als ginge es um den letzten Bissen. Das kommt wohl nicht von ungefähr: Immer mehr wissenschaftliche Daten belegen, dass unsere Ernährung eine entscheidende Stellschraube im System ist: Mit einer pflanzenbetonten Ernährung könnten wir die natürlichen Ressourcen erheblich schonen, das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten sowie die weltweite Entwaldung aufhalten, den Wasserverbrauch verringern und das Klima schützen. Und sogar – und das ist für die Umwelt vielleicht die beste Nachricht – unserer Gesundheit etwas Gutes tun. Doch dazu später.