Ruhig Blut!
Bei einem Tier- oder gar Menschenbiss ist nicht die Wunde selbst gefährlich, sondern eine allfällige Infektion – wer die Verletzung richtig versorgt, hat jedoch nichts zu befürchten.
aktualisiert am 12. September 2018 - 22:23 Uhr
Fast jede Person wird irgendwann im Leben einmal gebissen, sei es von einem Hund, einem Wildtier oder sogar einem Menschen. Deshalb heisst die wichtigste Präventionsmassnahme: keine fremden Tiere berühren oder reizen.
Besonders häufig betroffen sind Personen, die beruflich exponiert sind, beispielsweise Tierärzte, Tierpflegerinnen oder Briefträger; ebenso sind Kinder besonders gefährdet, da sie die Drohgebärden der Tiere oft nicht verstehen. Deshalb sollten sie in der Umgebung von Tieren nie unbeaufsichtigt sein.
Wer gebissen wurde, sollte sich als Erstes aus dem Gefahrenbereich entfernen, um das Risiko weiterer Verletzungen zu minimieren. Wenn möglich sollte bei Haustieren der Tierhalter ermittelt beziehungsweise bei Wildtieren die Tierart bestimmt werden.
Besonders wenn sich der Zwischenfall im Ausland ereignet, sollten Sie darauf achten, ob sich das Tier ungewöhnlich verhält – beispielsweise keine Fluchtreaktion zeigt oder Schaum vor dem Mund hat. In vielen Ländern ist die Tollwut noch immer verbreitet.
Meistens handelt es sich aber um leichte Verletzungen. Reinigen Sie die Wunde mit sauberem Wasser und desinfizieren Sie sie gründlich.
Achtung: Die Wunde nicht einweichen oder schrubben. Klaffende, tiefe oder stark verunreinigte Verletzungen brauchen sofort ärztliche Kontrolle , vor allem wenn das Gesicht oder die Hände betroffen sind. Schauen Sie in Ihrem Impfausweis nach, wann die letzte Starrkrampf-Impfung erfolgt ist, und holen Sie diese falls nötig innert dreier Tage nach.
Menschliche Bissverletzungen – auch indirekte wie ein Faustschlag gegen die Schneidezähne – führen häufiger zu Infektionen als Tierbisse. Verantwortlich dafür sind die hartnäckigen Bakterien in unserem Mund. Auch Katzenbisse werden oft unterschätzt: Die Verletzung scheint sehr klein; die Bisse sind jedoch tief und können die Knöchelgelenke beschädigen. Hundebisse sind meist weniger problematisch.
Wer besonders anfällig für Infektionen ist oder weiss, dass Verletzungen bei ihm schlecht ausheilen, sollte nach einem Biss direkt den Arzt aufsuchen. Zu diesen Risikogruppen gehören Patienten mit einer Immunschwäche, Diabetes (Zuckerkrankheit), einer Herzklappenprothese oder erkrankten Herzklappen .