Urplötzlich verengen sich die Atemwege, die Atemmuskulatur verkrampft sich. Asthmatiker kennen dieses Gefühl, es ist wie Ertrinken. Gegen die Anfälle helfen Inhalationsgeräte wie der Turbo Boy des Herstellers Pari. Die Lungenliga hat dieses Gerät für 320 Franken an Simon Jäggi* aus Bern verkauft, jährliche Wartungskosten von 80 Franken exklusive. «Später habe ich das gleiche Gerät, das ich für den Notfall brauche, in einem Internetshop für 184 Franken gesehen. Das nenne ich Abriss.»

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Ein Vergleich zeigt, dass die Preise von mindestens drei weiteren Produkten im Onlineshop der Lungenliga teilweise fast doppelt so hoch sind wie bei der Konkurrenz.

  • Inhalator InnoSpire Go: Fr. 220.– statt Fr. 134.90 bei McDrogerie.ch.
  • Inhalator Pari Velox: Fr. 365.40 statt Fr. 227.– bei eurapon.de.
  • Inhalator Pari Sinus: Fr. 507.60 statt Fr. 273.25 bei bauch24.shop.


Die Lungenliga rechtfertigt die Preise mit dem Schweiz-Zuschlag. «Die kantonalen Lungenligen kaufen in der Schweiz zu Schweizer Preisen ein. Im Vergleich zu Schweizer Onlineshops sind die Unterschiede viel geringer», sagt Andrea Adam von der Lungenliga. Ausserdem würden die Patientinnen und Patienten bei der Lungenliga beraten, wie die Geräte zu bedienen seien.

Kurze Beratung

Das Argument überzeugt Jäggi nicht: «Die Beratung hat drei Minuten gedauert. Man nimmt das Mundstück in den Mund und inhaliert.» Hinzu kommt: Auch Schweizer Shops bieten bessere Preise. Den InnoSpire Go etwa gibt es bei Galaxus für Fr.144.50 statt wie bei der Lungenliga für 220 Franken.

Die Lungenliga Schweiz finanziert sich durch Beiträge der 19 kantonalen Ligen (36%), 40% erhaltene Zuwendungen und zu 19% aus Lieferungen und Leistungen sowie zu 5% Beiträgen aus der öffentlichen Hand.

Der Medianlohn bei der Lungenliga Schweiz betrug letztes Jahr 108'000 Franken. Die Sprecherin begründet diese mit den «sehr hochwertigen Kompetenzen» der Mitarbeitenden der Lungenliga Schweiz. Die Mehrzahl verfüge über einen tertiären Bildungsabschluss. Die Lohnsumme inkl. Spesen der siebenköpfigen Geschäftsleitung betrug 2018 1,1 Millionen.

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Chantal Hebeisen, Redaktorin
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