Bundesrat gibt Krankenkassen den Tarif durch
Jahrelang verrechneten Krankenkassen den Patienten systematisch zu viele Spitaltage. Der Bundesrat stoppt dies jetzt – allerdings mit einer grosszügigen Übergangsfrist.
Veröffentlicht am 15. Juni 2020 - 16:09 Uhr,
aktualisiert am 26. Mai 2021 - 14:33 Uhr
Krankenkassen dürfen ihren Versicherten den Spitalkostenbeitrag für den Austrittstag aus dem Krankenhaus nicht mehr verrechnen. Gleiches gilt für sogenannte Urlaubstage, während denen der Patient das Spital verlässt. Der Bundesrat hat entschieden, die Krankenversicherungsverordnung (KVV) entsprechend zu präzisieren.
Allerdings räumt der Bundesrat den Kassen eine Umstellungsfrist bis Anfang 2022 ein. Dies obwohl das Zürcher Sozialversicherungsgericht die heutige Praxis bereits 2019 für eindeutig unzulässig erklärt hatte. Weder die damals beklagte Kasse noch das Bundesamt für Gesundheit als Aufsichtsorgan zogen den Entscheid weiter. Weil es für die Versicherten um einen relativ geringen Beitrag von 15 Franken pro Tag an Kost und Logis geht, lohnt sich ein Gang vor Gericht finanziell allerdings nicht.
Immerhin verzichten mittlerweile einige Kassen von sich aus auf die unzulässigen Abrechnungen. Der Beobachter hatte 2019 die 15 grössten Kassen zu ihrer Verrechnungspraxis befragt. Zwölf verrechneten Ein- und Austrittstage – obwohl ein Patient einige Monate zuvor erfolgreich gegen diese Doppelverrechnung geklagt hatte.
Die neue Regelung des Spitalkostenbeitrags führe zu Mehrkosten bei den Versicherern von maximal 22 Millionen Franken pro Jahr, schreibt der Bundesrat zu seinem heute gefällten Entscheid. Das ist natürlich falsch. Den Krankenkassen entstehen nicht höhere Kosten, sie müssen vielmehr auf unzulässige Einnahmen verzichten. Denn die Spitäler selber haben die Austrittstage den Kassen gar nie verrechnet.
4 Kommentare
Liebe Leute, ich geb noch einen drauf:
Santésuisse malt schwarz, Saldo
Der Krankenkassenverband will verhindern, dass die Krankenkassen ihre zu hohen Reserven an die Versicherten zurückzahlen müssen.
In der Presse wird die Frage gestellt, ob Covid-19 ein Prämienschock verursacht. Dabei werden noch unveröffentlichte Zahlen des Verbandes präsentiert. Die Leistungen der Grundversicherungen sollen um 430 Millionen auf 34,6 Milliarden Franken gestiegen sein.
Irritation: 2020 fielen in den Spitälern Tausende Operationen aus, demzufolge auch sehr viel Einnahmen und Kosten. Saldo bat Santésuisse um Einsicht der Zahlen. Der Cheflobbyist versprach, dass diese nach interner Überprüfung geliefert werden.
Geliefert wurde nichts, weil die Bilanzen überhaupt noch nicht erstellt sind. Ergo ist noch völlig unklar, wie viel Geld die Kassen für 2020 ausgeben mussten.
Erstaunlich ist jedoch, dass man die Prämienerhöhungen für 2021 bereits kannte und somit weiterhin auf Vorrat unrechtmässig Prämien verrechnet werden. Der Verband outet sich als erfolgreicher Prämienverbilligungskiller und torpediert die Pläne vom BR, dass die bis zu 4 mal zu hohen Reserven (wohlgemerkt als vom Gesetz vorgeschrieben) der KK‘s, den Versicherten zurückbezahlt werden.
Insgesamt wurden in den letzten Jahren mehr als 11 Milliarden Franken zu viel Prämien bezahlt.
Jammern auf hohen Niveau, selbst untätig sein. Sind wir doch glücklich, dass es die vielen Proteste und kritischen Menschen gibt. Dank denen, sterben wir später an unseren Giften und Verschmutzungen.
Eifach emal hinderfäge und nachdenken, wer das System beherrscht und fabriziert. Viel Erfolg
Wann, bitte, gibt es endlich die längst notwendige "REVISION" ausbeuterischen, Schweizer "Gesundheits-Un-Wesen's"?? Es gibt viel zu viele, immer noch zuständige "falsche Leute, in falschen Positionen", Zuständige bei: BAG, Gesundheits-DirektorenInnen, ParlamentarierInnen, Managements von: Spitälern, Kliniken, Heimen, Krankenversicherern, etc, etc!
Es fliesst seit Jahren viel zu viel GELD in die falschen, da habgierigen Hände!! Das muss sich endlich ändern, hin zu einem "kontrollierten", fairen, bezahlbaren, effektiven "Gesundheitheits-Wesen" Schweiz, mit gesamtschweizerischer "Grund-Versicherung" für alle, Zusatz-Versicherungen separet nach Eigenbedarf! VERBOT von lukrativen VR-Mandaten!
Das ist ist bestimmt nicht die Lösung! Von Deutschland habe ich genug gehört, dass läuft in die falsche Richtung.
"Pflästerli-Methode" und damit unsinnige, da halbherzige "Übelbekämpfung" im volks-ausbeuterischen "Gesundheits-Un-Wesen"der Schweiz! Wann beantragt endlich jemand im National-und Ständerat (bezahlte Volks-Wohl-VertreterInnen), die "Revision und damit notwendige Ausmistung" des äusserst lukrativen "Gesundheits-Un-Wesens" der Schweiz (lukrative VR-Mandate von: Gesundheits-Direktoren-und ParlamentariernInnen), Spendengelder-Annahmen von polit. Gross-Parteien ohne Transparenz-Willen dem Volk gegenüber = Lobbyismus - und Vetternwirtschaft = Volksausbeutung)!