Die ultimative Anti-Aging-Wunderwaffe
Viele suchen nach DEM Mittel, um das Älterwerden zu verhindern. Das geht natürlich nicht – aber es gibt Wege, die einen länger jung aussehen lassen.
aktualisiert am 30. Mai 2018 - 11:02 Uhr
Salben, Kräuter, Tees, Tabletten: Es gibt heute eine gefühlte Million Wundermittelchen, mit denen der Kampf gegen das Älterwerden geführt wird. Die Versprechen im Hinblick auf mögliche Effekte sind dabei meist sehr vollmundig, selten aber auch nur ansatzweise wissenschaftlich fundiert – oder haben mit Sicherheit ihren Preis. Ob dieser jeweils in einem sinnvollen Verhältnis zur versprochenen Wirkung steht, darf mit gutem Gewissen angezweifelt werden.
Auf Anti-Aging zu setzen, ist aber auf jeden Fall der richtige Weg. Denn es gibt Hochrisikofaktoren, die unser Älterwerden mit hohem Tempo vorantreiben, Krankheiten fördern, für die Reduktion des biologischen Alters sorgen und verfrühte Todesfälle herbeiführen: neben Bluthochdruck und Rauchen gehört die Adipositas (Fettleibigkeit) zu den wichtigsten dieser «Verursacher».
In der Schweiz sind über 40 Prozent der erwachsenen Bevölkerung übergewichtig – rund 10 Prozent davon sind adipös. Fast 20 Prozent aller Kinder und Jugendlichen sind bereits übergewichtig oder gar fettleibig. Adipositas ist mitverantwortlich für die Zunahme von Herz-Kreislauferkrankungen , Diabetes mellitus Typ 2 (Zuckerkrankheit, früher Altersdiabetes) und steigert das Risiko an Krebs zu erkranken. Dies alles klingt dramatisch und ist es auch. Aber trotz allem ist Adipositas noch nicht das Schlimmste.
Denn der mit Abstand grösste Risikofaktor, für die oben erwähnten Krankheiten, ist nämlich der Bewegungsmangel. Er führt die Liste der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der grössten Gesundheitsrisiken in hochtechnisierten Ländern deutlich an. In der Schweiz waren 2012 gemäss Bundesamt für Statistik 75 Prozent aller Todesfälle bei Erwachsenen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Krankheiten der Atmungsorgane und Diabetes zurückzuführen.
Allen diesen negativen Einwirkungen können wir ein mächtiges Gegenmittel entgegenhalten, das wissenschaftlich sehr gut erforscht und zweifelsohne wirkungsvoll ist: Training in Form von gezielter, regelmässiger Bewegung und individuell angepasster körperlicher Belastung.
Die Wunderwaffe «Bewegung» kann dabei ohne spezielle medizinische Kenntnisse eingesetzt werden, steht uns 24 Stunden pro Tag ohne Einschränkung zur Verfügung und hat keine negativen Nebenwirkungen. Die nachhaltig positiven Gesundheitseffekte sind zum Teil drastisch, das persönliche Todesrisiko kann sich objektiv verringern.
Und das Beste dabei: Dieses ultimative Wundermittel kostet Sie nix, nada, null! Also los: Fertig gelesen, Hintern hoch und ab in die Bewegung!
Training hat viele positive Auswirkungen auf Herzkreislauf-Funktionen, Muskeln, Lunge und Stoffwechsel. Es kann die Abwehrkräfte nachweislich stärken und wirkt zudem antidepressiv. Diese Gesundheitseffekte sind wissenschaftlich sehr gut erforscht und unbestritten. Für signifikante Effekte reicht eine bereits verhältnismässig geringe Trainingsdosis. Dies gilt vor allem für körperlich inaktive Personen.
Das Bundesamt für Sport (BASPO) empfiehlt aktuell für erwerbsfähige Erwachsene mindestens 2.5 Stunden Bewegung pro Woche mit mindestens mittlerer Intensität.
Dies könnte konkret bedeuten: Integrieren Sie fünfmal pro Woche 30 Minuten schnelles Gehen, das sie leicht ausser Atem bringt. Die Intensität sollte von Ihnen auf einer persönlichen Skala von 1-10 als eine Sechs wahrgenommen werden.
Michel Duran ist Fitnessinstruktor mit eidg. Fachausweis (BBT, SFGV) und Personal Trainer mit Physiotherapiestudium und eigenem Studio in Zürich. Als Dozent für Fitness und Gesundheit sieht er eine optimale Gesundheitsförderung in der zukünftigen engeren Vernetzung von Rehabilitation, Fitness und Sport.