In den westlichen Ländern steigt der Zuckerkonsum seit Jahrzehnten stark an. Deshalb hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verschiedene wissenschaftliche Studien zu diesem Thema ausgewertet und im März 2015 folgende Richtlinie veröffentlicht: 

 

Wer das Risiko einer ungesunden Gewichtszunahme und Karies reduzieren will, soll täglich nicht mehr als 50 Gramm freien Zucker (das entspricht etwa 12 Teelöffeln) konsumieren.

Noch besser wären – gemäss WHO – weniger als sechs Teelöffel pro Tag.

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Zum «freien Zucker» gehören Haushaltszucker, Traubenzucker, Fruchtzucker, Malzzucker und Honig. Zucker steckt aber auch in Fruchtsäften, Fruchtsaftkonzentraten, Süssgetränken, Ketchup oder Fertiggerichten.

Den Zucker einfach durch etwas Anderes zu ersetzen, ist hingegen nicht so einfach. Neben den seit langem bekannten klassischen Süssstoffen wie Saccharin, Sucralose oder Aspartam greifen heute viele Menschen zu natürlichen Zuckerersatzprodukten wie Agavendicksaft, Birnendicksaft, Xylit oder Stevia. Doch auch hier gilt es, Mass zu halten, da sie nicht immer gesünder sind als normaler Haushaltszucker.

Natürliche Zuckerersatzprodukte

 

  • Stevia
    Aus der Steviapflanze gewonnenes, kalorienfreies Süssungsmittel. Der Geschmack und insbesondere das Mundgefühl von Stevia sind jedoch anders als diejenigen von Zucker.
     
  • Ahornsirup
    Ahornsirup ist der eingedickte Saft des Zucker-Ahorns . 75 Gramm Ahornsirup süssen so stark wie 100 Gramm Zucker. Das spart etwas Kalorien ein.
     
  • Birnendicksaft/Birnel
    Halb so grosse Süsskraft wie Zucker, jedoch keine Kalorieneinsparnis,  hat Birnendicksaft. Er besteht hauptsächlich aus Fruchtzucker. Dieser kann in grösseren Mengen das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen erhöhen.
     
  • Agavendicksaft
    Hat bei gleicher Süsskraft wie Zucker weniger Kalorien, erhöht aber den Insulinspiegel kaum. Sein Hauptbestandteil ist jedoch Fruchtzucker, welcher nicht gesünder als Haushaltszucker ist.
     
  • Birkenzucker/Xylit
    Hochwertiger Xylit kommt aus Finnland und wird baumschonend aus der Rinde des Birkenbaums gewonnen. Liefert 40 Prozent weniger Kalorien als Zucker. Wird insulinunabhängig verwertet und schützt vor Karies. Kann bei übermässigem Konsum (mehr als 20 – 30 Gramm pro Tag) abführend wirken.
     
  • Erythrit
    Erythrit ist ein Zuckeralkohol, der vom Körper fast unverändert wieder ausgeschieden und meistens aus Mais gewonnen wird. Er beeinflusst den Blutzuckerspiegel nicht. 100 Gramm enthalten nur gerade 20 Kilokalorien.
     
  • Kokosblütenzucker
    Er wird aus dem Saft der Kokosblüte gewonnen. Er ist sehr nachhaltig und besteht zum grössten Teil, wie Haushaltszuckerauch, aus Saccharose.

 

Am besten beugen Sie der Gier nach Zucker vor, indem Sie Stress und andere Situationen, die Sie zum Essen verleiten, reduzieren. Essen Sie regelmässig gut sättigende Mahlzeiten, die reichlich Nahrungsfasern aus Salat, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte und Gemüse, Wasser und genügend Proteine liefern. Das dämpft langfristig die Lust auf Süsses.

Über die Autorin

Marianne Botta Diener

 

Dipl. Lebensmittelwissenschaftlerin ETH, Ernährungswissenschaftlerin
 

 

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Quelle: Thinkstock Kollektion