Auf der Social-Media-Plattform Tiktok kursiert ein neuer Trend: Unter dem Hashtag #ExAudios veröffentlichen Userinnen und User private Sprachnachrichten ihrer Ex-Freundinnen oder Ex-Freunde – ohne deren Erlaubnis.

Schlaglicht auf toxisches Verhalten

Mit der Veröffentlichung wollen die Nutzerinnen und Nutzer die toxischen Eigenschaften der oder des Ex zeigen.

Als emotionale Gewalt gelten Manipulation, Lügen oder Demütigung.

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Sie wollen auf emotionale Gewalt aufmerksam machen, die der Beziehung schaden – und auf die Psyche schlagen kann. Als Beispiel dafür gelten Manipulation, Lügen und Demütigung.

Verstörende Sprachnachrichten

Diese destruktiven Verhaltensweisen zeigen sich in den Sprachnotizen. So verbietet etwa ein Mann seiner damaligen Freundin wutentbrannt, ein Festival ohne ihn zu besuchen.

Ein anderer bezeichnet seine Freundin wiederholt als «nutzloses Stück Sch…» oder droht seiner Ex: «Ich werde dein Leben zur Hölle machen.»

Drohungen können angezeigt werden

Einige dieser Memos sind verstörend, enden teils in Morddrohungen. Wer bedroht wird, kann einen Strafantrag stellen – innerhalb einer Frist von drei Monaten.

Das Verbreiten von Sprachnachrichten kann rechtliche Folgen haben.

Im Falle dieses Tiktok-Trends machen sich aber nicht nur die drohenden Ex-Freunde und -Freundinnen strafbar. Auch wer die Sprachnachrichten weiterverbreitet, muss mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.

Veröffentlichung verletzt Persönlichkeitsrecht

Eine private Sprachnachricht darf nämlich nicht ohne die Zustimmung der Absenderin oder des Absenders publik gemacht werden.

Im Notfall sollte man Anzeige bei der Polizei erstatten.

Denn das Memo gilt als Information aus der Privat- oder Geheimsphäre einer Person. Das verletzt das Persönlichkeitsrecht und das Datenschutzgesetz. Gerade dann, wenn die Person anhand der Stimme identifizierbar ist.

Wer also den oder die Ex zur Verantwortung ziehen möchte, sollte einen anderen Weg finden, als ihn oder sie auf Tiktok an den Pranger zu stellen. Im Notfall mit einer Anzeige bei der Polizei.

Nicht alles auf Tiktok ist doof ...

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