Veröffentlicht am 29. Oktober 2024 - 06:00 Uhr
Als sie in die Wechseljahre kam, hatte Andrea Florio keine Ahnung, was los war. Sie war 39, im Backoffice eines Brokers tätig, mit sich und der Welt unzufrieden. War das nun die Midlife-Crisis? Um beruflich weiterzukommen, nahm sie eine Führungsposition in einer Versicherung an.
Drei Jahre später war sie am Anschlag. Sie litt an heftigen Hitzewallungen, schlief oft erst um zwei oder drei Uhr ein. Hallo Menopause. «Das war superanstrengend. Im Job habe ich nur noch wie ein Roboter funktioniert», sagt sie. Sie war vergesslich, machte Flüchtigkeitsfehler. Ihre Chefin setzte ihr eine zweiwöchige Frist, um die Leistung zu verbessern.
Burn-out – und entlassen
Als Andrea Florio 45 war, wurde sie mit der Diagnose der emotionalen Erschöpfungsdepression – landesüblich als Burn-out bekannt – krankgeschrieben. Und als die dreimonatige Sperrfrist um war, erhielt sie die Kündigung. «Meine Chefin war jung und businessorientiert. Ihr fehlte die Erfahrung, um mit der Situation anders umgehen zu können.»