Corona-Streit«Wir hätten kritischer sein sollen»
Vier Jahre ist es her seit dem ersten Corona-Fall in der Schweiz. Wie hat sich der Beobachter in der Pandemie geschlagen? Und was lernen wir daraus? Gespräch mit dem Chefredaktor.
Veröffentlicht am 25. Februar 2024 - 06:00 Uhr
«Es sind schnell zwei Lager entstanden, die sich sehr stark in ihre jeweiligen Gewissheiten hineingesteigert haben»: Dominique Strebel
Dominique Strebel, 2019 warnte der Beobachter: Die Schweiz ist auf eine Pandemie schlecht vorbereitet. War der Journalismus bereit für das, was ein paar Monate später kam?
Das konnte er eigentlich gar nicht sein. Es ist ewig her, seit wir Medienschaffenden in der Schweiz eine so umfassende Bedrohungssituation abdecken mussten. Vergleichbares gab es wohl zuletzt im Zweiten Weltkrieg.
Vor vier Jahren hatte die Schweiz ihren ersten bestätigten Corona-Fall. Was war damals unsere wichtigste Aufgabe als Journalistinnen? Kritische Wachhunde sein? Oder den Menschen helfen, gut durch die Krise zu kommen?
Ist mit Letzterem das Weiterverbreiten von «Hände waschen», «richtig niesen» und «so funktioniert eine Infektionskurve» gemeint?
