Interaktive Bilder zeigen, wie die Eismassen schmelzen
Die Schweizer Gletscher könnten bis 2100 ganz verschwinden. Das hat Einfluss auf die Wasserversorgung, warnt die ETH. Bilder zeigen das Ausmass.
«Wie können wir unsere Gletscher schützen?» Pressekonferenz am Genfer UN-Sitz zum Welt-Gletscher-Tag
Wo einmal eine weisse Schneedecke lag, erstreckt sich heute graues Geröll. Die Gletscherschmelze nimmt seit ein paar Jahren ein historisches Ausmass an. In den letzten Jahren haben die Gletscher in den Alpen massiv an Masse eingebüsst. Die Schweizer Gletscher haben Daten des Schweizer Gletschermessnetzes Glamos zufolge zwischen 2000 und 2024 rund 38 Prozent an Volumen verloren.
Grund dafür sind die schneearmen Winter und die langen Sommer. Durch das Abschmelzen der Gletscher wird in der Schweiz langfristig weniger Wasser zur Verfügung stehen, etwa für die Bewässerung in der Landwirtschaft und für die Erhaltung von Ökosystemen. «Betroffen davon sind neben den Alpentälern auch die grossen Flüsse Zentraleuropas Rhein, Rhone, Po und Donau, die derzeit vor allem in Trockenperioden im Sommer durch beträchtliche Mengen an Schmelzwasser gespeist werden», sagt ETH-Professor Daniel Farinotti in einem Interview der Hochschule.
In den 48 Jahren seit 1976 haben die Gletscher weltweit knapp 9200 Gigatonnen Eis verloren, heisst es vom Welt-Gletscher-Beobachtungsdienst (WGMS) der Universität Zürich. Das entspreche einem 25 Meter dicken Eisblock von der Grösse Deutschlands, zitiert die Nachrichtenagentur SDA den WGMS-Direktor Michael Zemp.
Diese interaktiven Bilder zeigen das Ausmass
Eindrücklich zeigt sich der Gletscherschwund anhand der Bilder, die die ETH anlässlich des ersten Welt-Gletscher-Tags am 21. März präsentierte. Um die beiden Fotos zu vergleichen, können Sie den Regler hin- und herschieben.
Rhonegletscher (VS)
Wie die Schweizerische Kommission für Kryosphärenbeobachtung (SKK, die frühere Gletscherkommission) schreibt, bricht die Gletscherzunge am Rhonegletscher in sich zusammen. Da hilft auch die künstliche Gletscherabdeckung aus Polyestertüchern nicht mehr.
Corvatschgletscher (GR)
Am Corvatschgletscher schmolz das Eis so rasant, dass die Messungen 2022 eingestellt werden mussten. An den Messstellen lag schlicht zu wenig Eis.
St. Annafirn (UR)
Auch am St. Annafirn wurden aufgrund des starken Schwundes und der Steinschlaggefahr die Messungen eingestellt.
Gornergletscher (VS)
Bereits vor 90 Jahren hielt man die Gletscher fotografisch fest. Heute zeigen die historischen Bilder auch am Gornergletscher das Ausmass der Schmelze.
Dieser Artikel wurde erstmals im Jahr 2023 veröffentlicht und zum Welt-Gletscher-Tag am 21. März 2025 aktualisiert.
- Meldung Keystone/SDA: Eisblock so gross wie Deutschland: Die Gletscher schwinden
- ETH-News: «Die Schweizer Gletscher könnten bis 2100 ganz verschwinden»
4 Kommentare
Ja, wir nähern uns ganz langsam den früheren Zeiten als unsere Gletscher och Wälder waren, Hat ein Berner Professor vor drei Jahren eindrücklich nachgewiesen.
Dann schaut euch auch noch diese Seiten an:
https://gletschervergleiche.ch/Page…
Da kann man nur noch staunen.
Den Getscherschwund konnte ich nirgends so umfangreich über eine grosse Anzahl der Schweizergletscher, je in zeitichen Abständen nachgewiesen zu sehen bekommen. Hier der Link:
https://gletschervergleiche.ch/Page…
Leo Arnold
Wie genau meinen Sie das? Finden Sie es denn gut, dass die Gletscher schwinden?!