Wichtigstes Ziel des Bundesrates war es seit Beginn der Pandemie, die Schweizer Bevölkerung ausreichend mit Impfstoff zu versorgen. Er bestellte bei verschiedenen Herstellern Impfstoffe unterschiedlicher Technologien. Dies, um das Ausfallrisiko einer Technologie oder einer Herstellerfirma zu minimieren.

Die Nachteile dieser Beschaffungsstrategie werden nun offenbar: 10 Millionen Moderna-Impfdosen haben ihr Ablaufdatum per 21. September überschritten und müssen vernichtet werden.

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Strategie mit Risiko

Den genauen Beschaffungswert des Impfstoffs gibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) nicht bekannt. Gemäss einer gut informierten Quelle kann von einem Einzelpreis von rund 28 Franken pro Dose ausgegangen werden. Der finanzielle Schaden betrüge demnach 280 Millionen Franken.

«Bei der gewählten Beschaffungsstrategie mit mehreren Herstellern und unterschiedlichen Technologien liess sich eine Überversorgung nicht ausschliessen. Zum Zeitpunkt, als der Beschaffungsentscheid fiel, bestand das Risiko, dass sich Produkte eines Herstellers möglicherweise als ungenügend erweisen würden», heisst es beim BAG. 

Über Covax beziehungsweise bilateral hätten bisher effektiv 2,4 Millionen Impfdosen an Drittländer weitergegeben werden können. Die Nachfrage seitens der Empfängerstaaten gehe aber kontinuierlich zurück. Covax ist die Abkürzung für Covid-19 Vaccines Global Access, eine Initiative, die einen weltweit gleichmässigen und gerechten Zugang zu Covid-19-Impfstoffen gewährleisten will.

«Natürlich ist das eine riesige Geldverschwendung. Das BAG hat sich grob verschätzt und ist dieses Risiko aufgrund der parallelen Beschaffungen bewusst eingegangen», sagt Marcel Dobler. Der St. Galler FDP-Nationalrat äussert aber auch Verständnis für die unsichere Entscheidungssituation, in der sich der Bundesrat damals befunden habe. Auch der Walliser Mitte-Nationalrat Philipp Matthias Bregy hält sich mit Kritik zurück: «Die Situation war zu Beginn schwierig, wichtig ist es, dass die gleichen Fehler bei den Beschaffungen nicht nochmals gemacht wurden respektive werden. Ich befürchte aber, dass dem nicht so ist.»
 

 

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