Velokurierin wird nicht ausgebremst
Eine psychisch kranke Frau profitiert gesundheitlich von ihren Einsätzen als Velokurierin. Als ihr altes Velo nicht mehr repariert werden kann, hilft die Stiftung beim Kauf eines neuen.
Veröffentlicht am 19. Juni 2023 - 16:08 Uhr
Tina Lang (Name geändert) leidet seit ihrer Jugend an einer schweren psychischen Erkrankung. Einen Beruf konnte sie deshalb nie erlernen, und einer geregelten Arbeit kann sie auch nicht nachgehen. Sie erhält eine IV-Rente und Ergänzungsleistungen. Diese setzt sie für ihr Zuhause im Wohnheim und für sonstige notwendige Ausgaben ein. Nach Abzug bleibt ihr ein monatliches Taschengeld.
Bedingung: Ein eigenes Velo
Trotz ihrer gesundheitlichen Einschränkung ist die 50-Jährige ein aktiver Mensch und braucht viel Bewegung. Ihr Betreuer hat ihr deshalb eine Arbeit als Velokurierin in einer Werkstätte für Menschen mit Einschränkungen vermittelt. Diese Arbeit gibt ihr einen kleinen finanziellen Zustupf, sie kommt zu genügend Bewegung und erst noch zu sozialen Kontakten. Einzige Bedingung: Sie braucht ein eigenes Velo. Ihr altes ist nicht mehr fahrtüchtig, und eine teure Reparatur lohnt sich nicht. Kürzlich hat sie ein kostengünstiges Velo in einem Geschäft gesehen, dafür reicht jedoch das Taschengeld nicht. Zusammen mit ihrem Betreuer stellt sie deshalb ein Finanzierungsgesuch an die Stiftung SOS Beobachter.
Langfristig weniger Gesundheitskosten
Soziale Teilhabe und persönliche Wertschätzung sind psychische Grundbedürfnisse. Der Job als Velokurierin trägt für Tina Lang zur Erfüllung dieser Bedürfnisse bei, sorgt langfristig für eine stabile psychische Gesundheit und weniger Gesundheitskosten. Die Stiftung SOS Beobachter hat deshalb entschieden, sich an der Finanzierung des neuen Velos zu beteiligen.