Die sogenannten Ewigkeitschemikalien, auch bekannt unter dem Kürzel PFAS, halten die Behörden derzeit auf Trab. Mit diversen Untersuchungen und Anpassungen von Regeln versuchen sie, einen Umgang mit den weit verbreiteten Chemikalien zu finden. Dieses Jahr findet nun auch eine breit angelegte Kontrolle tierischer Lebensmittel statt. 

An einer Medienorientierung über die laufenden Arbeiten zum Schutz von Mensch und Umwelt informierten das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), das Bundesamt für Umwelt (Bafu) sowie der Tessiner Kantonschemiker über die anstehenden Tests. Das Ziel der Arbeiten sei, eine bessere Datenlage zur Konzentration von PFAS in verschiedenen Lebensmitteln zu erhalten.

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900 Lebensmittelproben

Konkret sollen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein 200 Fisch-, 400 Fleisch- und 300 Eierproben genommen werden. Untersucht werden lokale und importierte Produkte. 

Gleichzeitig analysiert das BLV Milch und Milchprodukte. Auch Tests pflanzlicher Lebensmittel sind geplant. 

Resultate seien Ende 2025 zu erwarten. Auf dieser Basis werde der Bund über weitere Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung entscheiden. Denkbar seien etwa Höchstwerte für PFAS in Lebensmitteln. 

Grenzwerte werden erarbeitet

PFAS gelten als möglicherweise krebserregend und werden mit einer Vielzahl gesundheitlicher Probleme in Zusammenhang gebracht. Über die letzten Jahrzehnte setzte man PFAS in vielen Alltagsprodukten und industriellen Prozessen ein. Mittlerweile sind die Chemikalien überall auf der Welt verbreitet – wegen ihrer hohen Stabilität bauen sie sich aber kaum ab. Über belastete Böden und Lebensmittel sowie über verschmutztes Trinkwasser gelangen PFAS-Chemikalien in unser Blut. 

Neben den Lebensmitteltests versucht der Bund, sich auch bei der PFAS-Verseuchung von Böden und Gewässern einen Überblick zu verschaffen. Vom Parlament bekam er die Aufgabe, PFAS-spezifische Grenzwerte zu erarbeiten, damit die Kantone überhaupt einen rechtlichen Rahmen erhalten, um mit der Sanierung besonders belasteter Hotspots zu beginnen.

Weil diese Sanierungen teuer werden dürften, prüft das Bundesamt für Umwelt gleichzeitig eine Erweiterung des Verursacherprinzips, um die Industrie stärker zur Kasse bitten zu können (der Beobachter berichtete).

Quellen

    •    Bundesamt für Umwelt: «PFAS: Laufende Arbeiten zum Schutz von Mensch und Umwelt», Präsentation vom 18. Februar 2025
    •    Motion Marianne Maret, Mitte-Ständerätin (VS): «Festlegung von PFAS-spezifischen Werten in Verordnungen»