Was Spargel mit Erdöl zu tun hat
Lebensmittel sind einerseits Energielieferanten, anderseits wird für sie auch Energie aufgewendet, bis sie im Regal stehen. Wer in der Region und nach Saison einkauft, schont die Umwelt – und spart Geld.
Veröffentlicht am 15. Januar 2009 - 13:53 Uhr
Nicht nur die Herstellungsweise entscheidet über die ökologische Qualität eines Produkts, sondern auch Verarbeitung, Transport und Konservierung. Ebenso zu berücksichtigen ist die Energie, die der Konsument für den Weg zum Laden verbraucht.
Der Energiebedarf für Herstellung, Konservierung, Lagerung und Transport eines Produkts wird als graue Energie bezeichnet.
So steckt zum Beispiel in einem Bund Spargeln aus Mexiko die Energie von umgerechnet fünf Litern Erdöl – im Bund Spargeln aus der Schweiz nur gerade die von 0,3 Litern. Aber auch die Art der Produktion schlägt zu Buche: Ein Kilo Schweizer Tomaten, die auf natürlichem Boden gezogen wurden, verbraucht umgerechnet 0,25 Liter Erdöl – das Kilo Schweizer Hors-sol-Tomaten aus dem Gewächshaus hingegen bereits 0,91 Liter. Wer also Früchte und Gemüse aus der Schweiz saisongerecht kauft, kann viel graue Energie einsparen (siehe Downloads am Ende der Seite).
Auch der Weg, den Sie bis zum Laden zurücklegen, hat Einfluss auf die Energiebilanz Ihres Einkaufs. Eine Studie im Auftrag des Online-Ladens Le Shop hat ergeben, dass sich Internetshopping aus ökologischen Überlegungen bereits dann lohnt, wenn Sie für Ihren Einkauf mit dem Auto mehr als sechs Kilometer für die Hin- und Rückfahrt zurücklegen würden. Denn auf einen Einkauf bei Le Shop entfallen im Durchschnitt vier Kilometer Fahrt für die Auslieferung der Produkte per Kleintransporter. Da dieser jedoch mehr Energie verbraucht als ein Personenwagen, liegt die Schwelle aus ökologischer Sicht bei sechs Kilometern.
Auch Einkäufe im teilweise günstigeren Nachbarland sind aus ökologischer Sicht Unsinn. Denn gemäss einer Studie von Coop legt der Grenzeinkäufer einen Weg von durchschnittlich 60 Kilometern pro Einkaufstour zurück – aufs Jahr hochgerechnet, kommt die Studie auf rund 1,5 Milliarden zurückgelegte Kilometer für Einkäufe im Ausland.
Aber auch in finanzieller Hinsicht lohnt sich ein solcher Einkauf oft nicht. Rechnet man für diese 60 Kilometer einen Preis von 90 Rappen pro Kilometer für Treibstoff und Fahrzeugkosten ein, macht das bereits einen Mehrpreis von 54 Franken aus, der sich durch den günstigeren Einkauf nur schwer amortisieren lässt.
Saisontabelle Obst und Gemüse
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