Endlich: Die Luft draussen ist angenehm warm, der Duft von Grilliertem liegt in der Luft, der Feierabend beginnt mit einem Weinglas in der Hand. Doch da ist dieses laute Summen. Der Junikäfer macht sich in der frühsommerlichen Abenddämmerung auf die Suche nach Nahrung – und kommt den Menschen dabei so nah, dass er direkt im Gesicht, im Nacken oder im Weinglas landet. Doch nicht nur das: Im Garten ist der Artverwandte des Maikäfers ein wahrer Schädling. Was kann man gegen ihn tun? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

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Was ist ein Junikäfer?

Der Junikäfer, der in der Fachsprache den Namen Gerippter Brachkäfer trägt, zählt zur Familie der Blatthornkäfer und ist ein naher Verwandter des Maikäfers. Während Maikäfer jedoch zwischen April und Juni, vorzugsweise im Mai, anzutreffen sind, fliegen Junikäfer etwas zeitversetzt zwischen Mitte Juni und Ende Juli durch die Luft. Um Fressfeinden zu entgehen, sind Junikäfer vor allem in der Dämmerung sowie in den Abendstunden unterwegs. Sie sind in weiten Teilen Europas, Asiens und auch in Nordafrika verbreitet.

Was unterscheidet den Junikäfer vom Maikäfer?

Sowohl der Maikäfer als auch der Junikäfer fliegen vorwiegend im Schwarm und befallen auf Nahrungssuche Pflanzen und Bäume aller Art. Dabei gilt der Junikäfer als deutlich schädlicher für Garten und Vegetation als sein Artverwandter: Seine Käferlarven, die sogenannten Engerlinge, leben bis zu drei Jahre im Boden und ernähren sich in dieser Zeit mit Vorliebe von umliegenden Wurzeln, deren Pflanzen an der Oberfläche dadurch verkümmern. Befallen werden dabei nicht nur Wild- und Zierpflanzen, sondern auch Gräser, zum Beispiel auf Rasenflächen.

Optisch ähnelt der Junikäfer dem Maikäfer stark, doch es gibt Unterschiede. Der auffälligste ist wohl die Grösse. Mit seiner Länge von bis zu 18 Millimetern ist der Junikäfer nur gut halb so gross wie sein «grosser Bruder». Zudem ist sein bräunlicher Körper deutlich heller und haariger.

Was lockt Junikäfer an?

Die Weibchen des Junikäfers beginnen nach erfolgreicher Paarung zwischen Mitte Juni und Ende Juli mit der Eiablage. Dafür wählen sie in der Regel leichte Sandböden. Dort schlüpfen die Larven nach etwa drei Wochen und beginnen ihre Entwicklung von der Larve zum erwachsenen Tier. Dieser Prozess ist abhängig von den Aussentemperaturen: Je wärmer es ist, desto schneller schreitet die Entwicklung voran. Ist der Junikäfer voll entwickelt, bleiben ihm nur noch gut vier bis sechs Wochen Lebenszeit, um sich fortzupflanzen.

Ist der Junikäfer für den Mensch gefährlich?

Für den Menschen ist der Junikäfer sowohl als Larve als auch als ausgewachsener Käfer ungefährlich. Er kann weder beissen noch stechen. Lästig ist er aber allemal, denn erst Mitte August verschwindet der Junikäfer wieder von der Bildfläche.

Was kann man gegen den Junikäfer tun?

Gegen die lästigen Flüge der Junikäfer am Sommerabend lässt sich kaum etwas machen. Schliesslich sind die Tiere in grossen Schwärmen unterwegs, sodass auch spezielle Käferfallen, die es im Fachhandel zu kaufen gibt, nicht hilfreich sind. Meist hilft nur eins: abwarten. Die Junikäfer ziehen in der Regel nach einiger Zeit weiter auf der Suche nach anderen Pflanzen.

Erfolgreicher stehen die Chancen, die Larven des Junikäfers zu bekämpfen. Ihr Befall ist dann zu sehen, wenn Pflanzen grossflächig eingegangen sind und darunter die cremefarbenen Engerlinge zum Vorschein kommen. Dann gilt es zu handeln.

Chemische Mittel Pflanzenschutzmittel Gift im Garten muss nicht sein sind dafür weniger zu empfehlen, da sie auch der Gesundheit von Pflanzen und anderen Tieren schaden können. Es gibt aber durchaus nützliche natürliche Mittel und Methoden, um Engerlinge im Garten zu verhindern.

  • Eine wirksame Massnahme zur Vorbeugung ist es, Rasenflächen möglichst gut zu pflegen Rasenpflege Das sollten Sie wiesen , um eine dichte Grasnarbe zu erhalten. Diese erschwert den Junikäfern die Eiablage. Unter Umständen kann es sinnvoll sein, ein Rasenschutzgewebe in den Boden einzusetzen. Dabei handelt es sich um ein festes Netz, das unter der Rasenfläche eingesetzt wird und nicht nur die Eiablage diverser Insekten, sondern auch Maulwurfshügel verhindern kann. Das ist allerdings mit recht hohen Kosten verbunden.
  • Ist der Garten erst einmal mit Engerlingen befallen, hat sich der Einsatz von Nematoden bewährt, die zur Gattung der Fadenwürmer zählen. Sie dringen in die Larven ein und geben dort ein Bakterium ab, das die Engerlinge innerhalb weniger Tage tötet. 
  • Auch bestimmte Pilzarten können gegen Engerlinge wirkungsvoll sein. Sie sind für andere Lebewesen ungefährlich und lassen sich unkompliziert mithilfe spezieller Gerstenkörner aussähen.
  • Zudem kann es hilfreich sein, natürliche Fressfeinde der Engerlinge anzulocken, so zum Beispiel Mäuse, Maulwürfe oder Vögel. Ausgewachsene Junikäfer stehen dagegen auf der Nahrungsliste der Fledermäuse. 
  • Hilft keine andere Massnahme, sollte die Gartenfräse zum Einsatz kommen. Dabei werden bis zu einer Tiefe von zehn Zentimetern alle Pflanzen und Lebewesen im Boden getötet, auch die Engerlinge des Junikäfers. Diese Methode sollte als letztes Mittel verwendet werden, weil der Boden lange Zeit braucht, um sich davon zu erholen.
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