Administrativ Versorgte

Aufnahme eines Verdingkindes waehrend der Arbeit, aufgenommen im Jahr 1945. Nach der Stadt Zürich will auch der Kanton Schaffhausen zahlen. Ehemalige Verdingkinder, Heimkinder und andere Opfer von Zwangsmassnahmen sollen zusätzlich zum Bundesbeitrag 25’000 Franken erhalten. Folgen weitere Kantone?

Administrative Zwangsmassnahmen

Jetzt bekommen auch Schaffhauser Opfer 25’000 Franken

Nach der Stadt Zürich will auch der Kanton Schaffhausen zahlen. Opfer von administrativen Versorgungen sollen zusätzlich zum Bundesbeitrag 25’000 Franken erhalten. Folgen weitere Kantone?

Blick in die Fotografie-Ausstellung von Peter Klaunzer mit Portraits von ehemaligen Verdingkindern.

Wiedergutmachung

Geld darf Verdingkindern nicht gekürzt werden

Der Bundesrat will, dass Behördenopfer auch die Wiedergutmachung von Kantonen und Gemeinden in vollem Umfang behalten können.

Otto Hostettler

Blick von unten auf das Schweizer Bundesgericht

Zwangsadoptierte haben Recht auf Entschädigung

Das Bundesgericht hat entschieden: Auch Zwangsadoptierte haben ein Anrecht auf Wiedergutmachung. Der Bund muss seine bisherige Praxis ändern.

Raphael Brunner

Die Erzieherinnen sassen am Tischende: Lärchenheim, Lutzenberg AR, 1970

Beobachter-Buch zu Schweizer Zwangsarbeit

Das grosse Wegschauen im kleinen Land

Bundespräsident Ludwig von Moos sagte 1969 ganz offiziell, dass es in der Schweiz Zwangsarbeit gebe. Der Aufschrei blieb aus. Ein neues Beobachter-Buch zeichnet nach, wie es so weit kommen konnte.

erdingkind auf einem Schweizer Bauernhof, 9. Juli 1954. In der Schweiz wurden jahrzehntelang viele Waisen, Scheidungskinder, uneheliche Kinder, Kinder von Fahrenden oder aus Armut verwahrloste Kinder in Heimen und als Verdingkinder fürsorgerisch fremdplatziert. Zürich stellt sich als erste Stadt der Schweiz ihrer Verantwortung. Sie zahlt den Opfern fürsorgerischer Zwangsmassnahmen einen eigenen Solidaritätsbeitrag. Auslöser dafür waren Beobachter-Recherchen.

Fürsorgerische Zwangsmassnahmen

Sogar die SVP ist für mehr Geld für die Opfer

Zürich ist die erste Stadt der Schweiz, die sich ihrer Verantwortung stellt. Die Stadt zahlt den Opfern fürsorgerischer Zwangsmassnahmen einen eigenen Solidaritätsbeitrag. Auslöser waren Beobachter-Recherchen.

Zwangsarbeiterinnen in der Schweiz: Irma Frei fotografiert in Zürich

Entschädigung für Verdingkinder

Die Schweiz kommt zu billig davon

Schweizer Behörden haben Tausende junge Menschen gegen ihren Willen weggesperrt. Dafür hat man sich zwar offiziell entschuldigt, aber den Opfern nur wenig Geld zugesprochen. Das will eine Gemeinde jetzt ändern.

Person mit Mantel über dem Kopf: Verdingkinder gehen ihre Traumas an die nächsten Generationen weiter

Verdingkinder-Trauma über Generationen

«Ich will die Kette sprengen»

Ihre Grossmutter, ihre Eltern und sie selbst litten unter den Folgen administrativer Zwangsmassnahmen – das Trauma wurde weitergereicht. Dem will Jana L.* ein Ende setzen.

Fürsorgerisch fremdplatzierte Mädchen und Buben in einer Berner Armenerziehungsanstalt

Administrativ Versorgte und fürsorgerische Zwangsmassnahmen

Die Kinder von einst «Versorgten» leiden bis heute

Die Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen haben Schlimmes erlebt. Nun zeigt eine Studie: Auch ihre Kinder leiden darunter – bis heute. Doch sie haben auch Strategien entwickelt, mit denen sie ihr Leben trotzdem meistern.

Frédéric S. in Biel Illu

Ex-Heimkind kommt endlich zu seinem Geld

Biel zahlt Sparbüechli zurück

Sein Sparguthaben versickerte in der Stadtkasse. Jetzt zahlt die Stadt Biel einem ehemaligen Heimkind 20'000 Franken – nach Jahrzehnten.

Otto Hostettler

Illustration: Heimkind wird von anderen Kindern misshandelt

Rentner erforscht eigene Vergangenheit

Ex-Heimkind stösst auf brisante Akten: Wo ist sein Geld?

Als Kind verbrachte Frédéric S. qualvolle Jahre im Heim, als Rentner findet er Hinweise auf mehrere Konten in seinem Namen. Doch die Sparhefte sind verschwunden. Wo ist sein Geld geblieben? Und welche Rolle spielen die Bieler Behörden dabei?

Otto Hostettler

Alfred Siegfried, pädophiler Gründer von Pro Juventute, mit «Kindern der Landstrasse», 1953.

«Kinder der Landstrasse»

Die Kinderdiebe der Pro Juventute

Pro Juventute hat jenischen Eltern systematisch die Kinder geraubt. Diesen Skandal deckte 1972 Hans Caprez im Beobachter auf. Noch immer ist nicht alles aufgearbeitet.

Aus dem Jahr 1997: Beobachter-Artikel über die Verfolgung der Jenischen

Kindeswegnahmen durch Pro Juventute

«Das erfüllt den Tatbestand des Völkermords»

Die Schweiz könnte in Sachen «Kinder der Landstrasse» heute noch ein Strafverfahren gegen unbekannt eröffnen, sagt Strafrechtsprofessorin Nadja Capus.

Yves Demuth, Dominique Strebel

MarieLies Birchler, eine der Hauptprotagonistinnen des Films «Hexenkinder»

Film «Hexenkinder»

«Unser Land hat diese Kinder systematisch vernachlässigt»

Im Kinofilm «Hexenkinder» kommen administrativ Versorgte zu Wort – und nur sie. Der Filmemacher Edwin Beeler wollte ihnen eine Stimme geben.

Martin Vetterli

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