Falsche Porno-Vorwürfe
Eine E-Mail droht einem Beobachter-Mitglied ein Strafverfahren an. Dank Hilfe des Beobachters entpuppt sich die Sache als Betrug.
Veröffentlicht am 7. Juni 2024 - 06:00 Uhr
Joel Lenzin (Name geändert) wird es mulmig, als er seine Mails prüft. Was er in seiner Inbox vorfindet, hats in sich: Gegen ihn laufe ein Strafverfahren. Der Vorwurf: Er habe kinderpornografisches Material konsumiert. Zu diesem Schluss seien die Behörden nach Abschluss der Ermittlungen gekommen. Er soll sich deshalb per Mail rechtfertigen, damit er geprüft und verifiziert werden kann. Absender der Hiobsbotschaft ist niemand Geringeres als das National Cyber Security Centre. Das Logo sieht offiziell aus.
Lenzin hat schon Pornos konsumiert – und ist verunsichert. War da vielleicht irgendwo eine minderjährige Person dabei, ohne dass er es bemerkte? Ist er aus Versehen auf einer illegalen Website gelandet?
Vertrauensvoll wendet er sich ans Beratungszentrum des Beobachters. Nach dem Gespräch fällt ihm ein bleischwerer Stein vom Herzen. Denn er erfährt, dass die Mail ein Fake ist – und er mit seiner Anfrage nicht allein. Die Nachricht ging wohl nicht nur an ihn, sondern an viele, zufällig ausgewählte Empfängerinnen und Empfänger – in der Hoffnung, dass wenigstens einige darauf reinfallen.
Hinter der Mail steckt nicht das Bundesamt für Cybersicherheit. Vielmehr sind es Kriminelle, die ihre Opfer mit gravierenden Vorwürfen einschüchtern. Am Schluss geht es – wie immer – um Geld. Früher oder später werden die Zielpersonen aufgefordert, ein Lösegeld zu bezahlen.
So weit kam es bei Joel Lenzin zum Glück nicht. Den Rat, die Mail zu löschen und möglichst schnell wieder zu vergessen, befolgt er noch so gern.
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