Statt der Offerte kam eine saftige Rechnung
Ein Architekt legt direkt mit der Arbeit los. Das kostet, und zwar viel. Mit Hilfe des Beobachters reduziert sich der Betrag um einige Tausend Franken.
Veröffentlicht am 24. August 2023 - 06:00 Uhr
Zwischen Obstbäumen und einem kleinen Wald steht das Chalet der Familie Findeisen im Zürcher Oberland. Es ist alt, Küche und Bad müssen erneuert werden. Und aus zwei sehr kleinen Zimmern soll eines werden. Das Budget ist begrenzt: allerhöchstens 300’000 Franken. Sandra Findeisen, die eigentlich anders heisst, fragt einen Architekten: Ist das realistisch? Doch statt eine Offerte zu machen, zeichnet der Architekt Pläne. Und schickt zwei Rechnungen über 13’500 Franken. Familie Findeisen bezahlt, will aber wissen: Was ist mit dem groben Kostenvoranschlag? Der komme, der komme, versichert der Architekt.
Als die dritte Rechnung über 18’500 Franken eintrudelt, wendet sich Findeisen ans Beratungszentrum des Beobachters. Der Rat: per Einschreiben festhalten, dass der Auftrag nicht erfüllt ist, weil immer noch keine Grobofferte vorliegt.
Endlich rechnet der Architekt: 522’000 Franken. Zu teuer, antworten die Findeisens. Die offene Rechnung von 18’500 Franken will der Architekt bei einem Treffen besprechen. Das macht Findeisen nervös. Sie meldet sich wieder beim Beratungszentrum und wird bestärkt: Ob der Architekt überhaupt Honorar zugute hat, ist unklar. «Das hat mir geholfen, hart zu bleiben.» Sie schlägt 6500 Franken vor, der Architekt akzeptiert.
Trotzdem: Die Familie hat viel bezahlt für unbrauchbare Pläne. «Aber immerhin haben wir 12’000 Franken gespart», sagt Findeisen. Sie renovieren die Küche nun selbst, die Zimmer bleiben, wie sie sind.
Welche Punkte müssen in einem Vertrag mit einer Architektin zwingend enthalten sein, damit am Ende keine böse Überraschung auf Sie wartet? Alle Infos erfahren Sie als Beobachter-Mitglied in der Checkliste «Architektenvertrag».
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