Dürfen Eltern bei Verdacht rumstöbern?

Sie als Eltern sind für die Handlungen Ihres Sohnes nicht verantwortlich. Mit 14 Jahren ist er strafmündig Schlagen, Kiffen, Sprayen Mit diesen Strafen müssen Jugendliche rechnen und muss selber für seine Taten geradestehen. In der Schweiz können Kinder vom Gesetz zur Rechenschaft gezogen werden, sobald sie das zehnte Lebensjahr vollendet haben.

Die Eltern müssen sich zwar um die Erziehung und das Wohl ihrer Kinder kümmern. Eltern und Kinder sind aber auch dazu verpflichtet, sich gegenseitig zu achten und Rücksicht aufeinander zu nehmen. So steht es im Gesetz.

Das heisst auch, dass Sie die Privatsphäre Ihres Sohnes akzeptieren müssen. Wenn Sie nun das Handy gegen seinen Willen kontrollieren, und dies vielleicht sogar regelmässig, dann überschreiten Sie diese Grenze. Der gleiche Fall wäre es, wenn Sie heimlich sein Tagebuch lesen würden. Nur wenn Sie den begründeten Verdacht haben, dass jemand kriminelle Handlungen begangen hat, kann die Kontrolle seines Mobiltelefons gerechtfertigt sein. Bedenken Sie aber: Das kann das Vertrauensverhältnis zwischen ihnen nachhaltig stören.

Mit Nacktbildern von Minderjährigen macht man sich strafbar

Besser ist, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen und mit dem Thema offen umzugehen: Reden Sie mit Ihrem Sohn, und erklären Sie ihm, wie schnell man in einem strafrechtlich relevanten Bereich landet und wie die Konsequenzen aussehen können. Viele Jugendliche wissen nicht, dass es strafbar ist, wenn sie ihren minderjährigen Kollegen pornografische Inhalte zeigen Sexting Knipsen, schicken, bereuen – wann sind Nacktbilder strafbar? .

Wenn auf den geteilten Fotos gar Minderjährige zu sehen sind, ist bereits das Speichern auf dem Handy verboten Kinderpornografie Wann wird der Konsum von Sex im Internet zur Straftat? . Und dabei kommt es nicht darauf an, ob das Foto freiwillig entstanden ist. Es kann auch strafbar sein, wenn ein minderjähriges Mädchen für den ersten Freund ein sexy Selfie in Unterwäsche macht.

Unterstützung finden Sie bei der Polizei, bei der kantonalen Opferhilfestelle oder einer Jugendberatungsstelle.