Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) hat in ihrem neusten Bericht erhebliche Mängel bei den Leistungsabrechnungen von Krankenzusatzversicherungen aufgedeckt. Gleichzeitig wurden in den letzten Jahren aber auch gewisse Fortschritte erzielt.

Ungerechtfertigt hohe Abrechnungen

Bereits 2020 hatte die Finma festgestellt, dass Rechnungen im Bereich der Zusatzversicherungen intransparent und oft ungerechtfertigt hoch waren. Daraufhin musste die Versicherungsbranche reagieren. Sie erarbeitete transparentere Abrechnungsmodelle. Dabei wurden beispielsweise Mehrleistungen enger definiert und abgegrenzt.

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Fortschritte zeigten sich dadurch gemäss der Finma unter anderem bei den Kosten für stationäre Spitalaufenthalte, die seither nicht gestiegen sind. In der Folge stagnierten oder sanken auch die Prämien für Spitalzusatzversicherungen.

855 statt 191 Franken

Doch die Finma stellte nach wie vor gravierende Mängel fest. Krankenzusatzversicherer schliessen in der Regel Verträge mit Leistungserbringern über die Preise ab. Die Finma hat nun festgestellt, dass diese für diverse Leistungen unerklärlich hoch waren. Bei einer Kontrolle entdeckte die Finma etwa, dass eine Versicherung mit einem Spital für die Abrechnung einer Nacht 855 Franken vereinbart hatte – statt des Referenzpreises von 191 Franken. 

Der Beobachter-Prämienticker

Der Prämienticker schaut Lobbyisten und Profiteuren des Gesundheitswesens auf die Finger, deckt Missstände auf und sammelt Erfahrungen von Patienten, die unnötige Ausgaben vermeiden konnten.

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Ein weiterer Missstand sind Doppelverrechnungen: Leistungen werden zum Teil sowohl über die Grund- als auch über die Zusatzversicherung abgerechnet. Besonders auffällig ist laut der Finma zudem, dass Ärzte oft hohe Honorare geltend machen, ohne dies zu begründen. Die Finma fordert die Senkung von Preisen, die erheblich von den Referenzpreisen abweichen. Bei weiteren Verstössen droht sie mit schärferen Massnahmen gegen die Versicherer.

Missstände aufdecken

Das Beispiel der Krankenzusatzversicherungen zeigt, wie tief verwurzelt die Missstände im Schweizer Gesundheitssystem sind. Um mehr Transparenz zu schaffen, hat der Beobachter im vergangenen Jahr den Prämienticker ins Leben gerufen. Dadurch konnten bereits zahlreiche Mängel im Gesundheitswesen aufgedeckt werden. Der Prämienticker zeigt auf, welche unnötigen Kosten im Gesundheitswesen entstehen und was man dagegen unternehmen kann.