App-Tipps für unterwegs
Bei medizinischen Notfällen können Apps auf dem Handy sehr nützlich sein, gerade unterwegs. Man sollte sich aber schon vor der Reise damit beschäftigen und etwas Datenvolumen einplanen.
Veröffentlicht am 18. Juli 2022 - 15:19 Uhr
Auf dem Handy abgespeicherte Daten versorgen im Notfall Sanitäter und Ärzte mit den wichtigsten administrativen und medizinischen Angaben zum Patienten und halten fest, wer kontaktiert werden soll.
Das iPhone verwaltet die Daten in der vorinstallierten Health-App unter Einstellungen/Health/Notfallpass. Wichtig ist, dass dort «Im Sperrzustand zeigen» aktiviert ist. So können Helfer auch dann den Notfallpass abrufen, wenn das Handy blockiert ist.
Auf Android-Smartphones lassen sich die Notfalldaten unter Einstellungen/Über das Telefon/Notfallinformationen hinterlegen. Wird auch die SOS-Funktion eingeschaltet (im iPhone über Einstellungen/Notfallkontakte, bei Android unter Einstellungen/Sicherheit und Notfälle), werden durch fünfmal schnelles Betätigen der Ein-/Aus-Taste die Rettungsdienste alarmiert und die ausgewählten Angehörigen kontaktiert.
Akupressur-Apps
Auch auf Reisen ist man gegen kleine Alltagsbeschwerden nicht gefeit. Ist kein Medikament zur Hand oder möchte man es mit einer sanften Methode versuchen, können Akupressur-Apps wie AcuApp (gratis) oder Akupressur: Selbstbehandlung (2 Franken) helfen. Sie zeigen je nach Beschwerde die Punkte am Körper, die mit gezieltem Fingerdruck
stimuliert werden und durch Aktivierung der Selbstheilungskräfte Linderung bringen können. Akupressur gehört zur Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Sehr gut untersucht ist der Einsatz von Akupressur bei Übelkeit, Kopfschmerzen, Regelschmerzen, Zahnschmerzen, Verspannungen des Bewegungsapparates, Stress oder Schlafproblemen.
Suche von Apotheke und Arzt
Ohne Ortskenntnis eine Ärztin oder eine Apotheke zu finden, funktioniert gut und schnell über die auf dem iPhone vorinstallierte App Karten respektive Google Maps auf Android-Smartphones. Tippt man dort auf dem iPhone die Kompassnadel beziehungsweise bei Android das Fadenkreuz an, zeigt die App die aktuelle Position auf der Karte. In der App lässt sich nun eingeben, wonach man in der Nähe sucht, also Apotheke, Arzt, Spital und so weiter. Die App zeigt alle Treffer auf der Karte wie auch als Liste an sowie die Entfernung dorthin. Durch Antippen eines Treffers errechnet die App die schnellste Route zu Fuss, mit dem Auto oder (wenn verfügbar) mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Herz-Check-App
Wenn unterwegs mal das Herz stolpert oder schnell schlägt, herrscht rasch Unsicherheit. Hat man keine Smartwatch mit EKG-Funktion, gibt es für iPhones und Android-Smartphones die von Kardiologen entwickelte und als Medizinprodukt zertifizierte App Preventicus. Sie erkennt Extraschläge und Vorhofflimmern
so zuverlässig wie ein EKG. Dafür braucht der kleine Finger nur mindestens 60 Sekunden auf die Kameralinse des Handys gehalten zu werden. Für Gesunde reicht die Gratisversion, sie misst eine Minute lang und wertet dann aus. Die Kaufversion (rund 6 Franken pro Monat) misst noch zuverlässiger über fünf Minuten, und die App erstellt eine detaillierte Auswertung.
Übersetzungs-Helfer
Wenn am Ferienort Ärztin und Patient nicht die gleiche Sprache sprechen, hilft die auf dem iPhone vorinstallierte App Übersetzen beziehungsweise Googles Übersetzer auf Android-Smartphones. Sie übersetzen verständlich ganze Sätze in Dutzende Sprachen, sofern diese nicht zu komplex formuliert sind. Praktischer als die Tastatur zu benutzen, ist es, die Texte ins Mikrofon des Smartphones zu diktieren. Nach wenigen Sekunden erscheint die Übersetzung und lässt sich in der Landessprache auch vorlesen. Ist der Unterhaltungsmodus aktiviert, können die Gesprächspartner abwechselnd sprechen. Das funktioniert auch ohne Internet, wenn man das Sprachpaket vor der Reise auf das Smartphone lädt.
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