«Benutzen Sie Zahnseide?» Diese Frage kommt beim Gang zum Zahnarzt Neuer Zahnarzttarif «Das ist eine versteckte Preiserhöhung» fast so automatisch wie das Amen in der Kirche. Die Reaktionen darauf reichen von pflicht- bis schuldbewusst: Von früheren Zahnarztbesuchen wissen Patienten, dass die Zahnpflege auch die Zahnzwischenräume beinhalten sollte. Doch nicht immer hält man sich an Empfehlungen, sei dies aus Bequemlichkeit oder aus der Überzeugung, dass der Zahnarzt bloss Zusatzverkäufe machen möchte.

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Denn nicht selten empfehlen Zahnärzte eine Reihe weiterer Zahnreinigungsartikel: Von der Mundspülung über den Fluorgel bis zum Zungenschaber. Doch welche dieser Empfehlungen sind sinnvoll – und welche vielleicht doch nicht so wichtig für gesunde Zähne Dentalhygiene Wirksame Mittel gegen den Zahn der Zeit ?

6 Zahnpflegemethoden im Vergleich

Diese Experten haben die sechs Methoden der Zahnreinigung bewertet:

  • Ulrich Saxer, Gründer des Prophylaxe Zentrums Zürich
  • Urs Heiniger, Zentrum für Zahnmedizin, Universität Zürich
  • Adrian Lussi, ehemaliger Direktor der Klinik für Zahnerhaltung, Universität Bern
  • Roland Frankenberger, Professor für Zahnerhaltung, Philipps-Universität Marburg
     

Der Nutzwert wird wie folgt bewertet:

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1. Zahnbürste

Laut Studien putzt die Handzahnbürste im Prinzip genauso sauber wie eine elektrische Zahnbürste Zahnpflege Was uns die Zahnfee verschwieg . Allerdings braucht es per Handbetrieb etwa drei Minuten, elektrisch nur zwei, um die Beläge zu entfernen.

Eine Umfrage in Deutschland ergab allerdings: Die meisten putzen abends noch nicht einmal eine Minute lang ihre Zähne. «Bei so einer geringen Dauer bleibt immer Plaque übrig», sagt Experte Roland Frankenberger. Ausserdem wird oft eine zu harte Bürste gewählt, durch schrubbende Bewegung falsch geputzt und zu fest aufgedrückt, so dass Zahnfleisch und Zahnhals auf Dauer geschädigt werden.

Eine elektrische Zahnbürste mit oszillierendem Kopf muss nur noch mit wenig Druck vom Zahnfleisch weg und von Zahn zu Zahn geführt werden. Sie rüttelt die Plaque quasi von alleine los. Bei zu viel Druck leiden aber auch hier Zahnfleisch und Zahnhals.

«Besser sind Schallzahnbürsten», sagt Urs Heiniger vom Zentrum für Zahnmedizin an der Universität Zürich. Sie werden nur mit leichtem Druck den Zähnen entlanggeführt und treiben durch ihre hohe Schwingung das Zahnpastagemisch Kosmetika Die ungeschminkte Wahrheit über Hausmittel bis in die kleinsten Ritzen in der Zahnoberfläche, durch die Zahnzwischenräume, Zahnspangen, Implantate und auch in nicht zu tiefe Parodontose-Taschen unterhalb des Zahnfleisches.

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2. Reinigung der Zahnzwischenräume

Die Borsten von Handzahnbürste und oszillierender elektrischer Zahnbürste gelangen nicht in die Zahnzwischenräume. «Die Zwischenraumreinigung hat sich in den letzten Jahren als wichtiger als alle anderen Reinigungen herauskristallisiert», sagt Zahnarzt Ulrich Saxer.

Von täglicher Reinigung der Zwischenräume profitieren übrigens nicht nur die Zähne. Schon länger wird vermutet, dass Bakterien aus der Mundhöhle über entzündetes Zahnfleisch in die Blutbahn gelangen und Herzinfarkt oder Hirnschlag begünstigen.

Zahnseide reinigt die Zwischenräume sehr gut. «Allerdings bringt eine nicht korrekte Anwendung nur wenig und kann zu Verletzungen des Zahnfleisches führen», sagt Zahnmediziner Urs Heiniger. Die richtige Anwendung muss vom Dentalhygieniker oder Zahnarzt gezeigt werden. Mit zunehmendem Alter werden die Zwischenräume grösser, dann sind Zahnzwischenraumbürsten die bessere Wahl.

Noch einfacher, aber teurer geht es mit Air Floss, einer Munddusche, die die Zwischenräume mit einer Kombination aus Luft und Wassertröpfchen reinigt. «Damit können auch Ungeschickte in 30 Sekunden alle Zahnzwischenräume perfekt reinigen», sagt Saxer. Auch eine gute Schallzahnbürste reinigt den Zahnzwischenraum. Allerdings ist nicht geklärt, ob sie Zahnseide tatsächlich überflüssig macht.

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3. Zungenschaber

«Auf der Zunge nisten sich Bakterien ein, die für die Karies und Parodontitis verantwortlich sind», sagt Roland Frankenberger. Das führt auch zu Mundgeruch. Ist die Zunge belegt, kann ein Zungenschaber aus der Drogerie die Bakterienmenge reduzieren.

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4. Jährlicher Zahnarztbesuch

Der Zahnarzt erkennt, ob die Zähne gesund und ob Reparaturen nötig sind. Er sagt dem Patienten, wie es um seine Zahnhygiene steht und wie er sie verbessern kann. Möglicherweise rät er ihm zu einer Dentalhygieneuntersuchung. Er zeigt ihm den richtigen Umgang mit Zahnbürste und Zahnseide. Das geht nur in der Praxis vor Ort.

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5. Mundspülung

Mit einer Mundspülung wird der Mund nach dem Zähneputzen ausgespült. Die Werbung wiegt die Konsumenten aber in falscher Sicherheit. «Die Mundspülungen geben dem Patienten ein grosses Frischegefühl, ersetzen aber nicht Zahnbürste und fluoridhaltige Zahnpasta», sagt Roland Frankenberger. Sinnvoll können Spüllösungen bei kieferorthopädischen Apparaturen sein, die zu starkes Schrubben nicht erlauben.

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6. Paste oder Gel mit Fluorid
Fluorid zeigt in vielen Studien, dass es die Zähne härtet. Die Experten empfehlen eine fluorierte Zahnpasta (mindestens 0,1 Prozent) zum täglichen Putzen und einmal die Woche eine kleine Menge Fluorid-Gel. «Eine gute fluoridhaltige Zahnpasta kann rund 40 Prozent der Kariesfälle verhindern», sagt Stefan Zimmer, Professor für Zahnerhaltung an der deutschen Universität Witten/Herdecke.
Wissen, was dem Körper guttut.
«Wissen, was dem Körper guttut.»
Chantal Hebeisen, Redaktorin
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