Wir müssen schwitzen
Er schützt gegen Überhitzung und doch ist er nicht beliebt: Im Schweiss steckt weit mehr als nur Wasser und Salz.
aktualisiert am 30. August 2019 - 17:18 Uhr
Glücklicherweise schwitzen wir. Schweiss gilt zwar als Tabuthema. Doch wenn wir nicht schwitzen würden, müssten wir bei heissem Wetter mit einem Hitzschlag rechnen. Der Saft bewahrt uns über den Effekt der Verdunstungskälte vor Überhitzung.
Dass Schweiss neben viel Wasser auch Salz enthält, ist geläufig. Aber es ist noch weit mehr drin. So das Mineral Kalium, ausserdem Hydrogenkarbonat, dazu die Stoffwechselprodukte Harnstoff und Harnsäure, winzige Mengen Ammoniak, dazu Zucker und Milchsäure, Fettsäuren, Aminosäuren sowie Cholesterin und sogar eine Prise Vitamin C (Ascorbinsäure). Alles Stoffe, die im Körper kreisen und auch in die Schweissdrüsen gelangen.
Was beim Schwitzen im Körper passiert
Quelle: Brightcove
Interessant unter den ausgeschiedenen Peptiden – kleine Eiweissmoleküle – ist Dermcidin. Forscher fanden heraus, dass dies ein natürliches Breitbandantibiotikum ist. Es schützt die Haut bis zu einem gewissen Grad vor krank machenden Bakterien.
Apropos Bakterien: Die sind für den unangenehmen Geruch zuständig. Eine Reihe von Spezies besiedelt die Haut, die Organismen fühlen sich vor allem im feuchtwarmen Milieu unter den Achseln sehr wohl. Sie bauen unter anderem geruchlose Fettsäuren zu müffelnden Substanzen wie Buttersäure ab. Einige nicht bewusst zu riechende Bestandteile des Schweisses können aber ausgesprochen anziehend zwischen den Geschlechtern wirken.
Frauen sind in dieser Beziehung sensibler als Männer. Aber auch Napoleon scheint eine feine Nase für den betörenden natürlichen Duft seiner Frau Joséphine gehabt zu haben. Kolportiert wird diese Nachricht nach Hause: «Bin in drei Tagen zurück. Bitte nicht mehr baden.»