In Lebensmitteln ist Titandioxid seit 2022 verboten. Das weisse Pigment könnte in grösseren Mengen das Erbgut verändern. In vielen Zahnpasten steckt der umstrittene Weissmacher aber nach wie vor drin. Er macht nicht etwa die Zähne, sondern die Pasta strahlend weiss.

Nun sind Zahnpasten keine Lebensmittel. Die darin enthaltenen Stoffe werden aber über Schleimhäute oder durch Verschlucken vom Körper schnell aufgenommen. Die deutsche Zeitschrift «Öko-Test» hat 48 Zahnpasten auf den problematischen Stoff untersuchen lassen. 21 waren mit Titandioxid (Kennzeichnung CI 77891) versetzt. Ohne den unnötigen Weissmacher kommen die in der Schweiz erhältlichen Produkte Elmex und Alverde aus. Sie enthalten beide Fluoride , die den Zahnschmelz schützen. Die Migros hat unlängst versichert, nur noch Zahnpasten ohne Titandioxid in den Verkauf zu bringen.

Zürcher Forscher haben kürzlich herausgefunden, dass Titandioxid auch in Darmzellen eindringen und dort Entzündungen hervorrufen kann. Zumindest für Menschen mit einer beschädigten Darmschleimhaut könnte dies das Risiko für eine Krebserkrankung Darmspiegelung & Co. Darmkrebs: Vorsorge-Methoden im Check erhöhen. Die EU prüft zurzeit, ob der Weissmacher auch in Kosmetikprodukten und Zahnpasten verboten werden soll.

Hinweis: In der gedruckten Ausgabe des Beobachters (8/2023) und in der ersten Online-Version dieses Artikels vom 17.4.2023 war ursprünglich die Rede von einem Schweizer Verbot von Titandioxid in Lebensmitteln im Jahr 2020. Richtig ist, dass das Verbot im März 2022 mit einer sechsmonatigen Übergangsfrist in Kraft trat. Die Redaktion (19.4.2023)

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